Mit neuem Wissen gegen Erkrankung und Trauma? Die Epigenetik liefert einen neuen Zugang zur Bedeutung und Nutzung unserer Gene. Epigenetische Prägungen erfolgen in Form von biologischen „Extra“-Markierungen der Gene, die die Steuerung derselben nachhaltig prägen.
Aufzeichnung vom 18.11.2021
Vieles deutet darauf hin, dass verschiedenste alltägliche Umweltfaktoren Einfluss auf die nächste Umgebung und Funktionsweise der Gene haben. Hierzu zählen neben chemischen und hormonellen Einflüssen die Ernährung, körperliche Aktivität, Luftqualität, die Wirkung von Drogen, aber auch psychosoziale Faktoren wie Freude, Krankheit, Stress, Armut und soziale Benachteiligung. Welche Bedeutung hat die Epigenetik für das Verständnis von schweren Krankheiten wie Alzheimer, Krebs oder Infektionskrankheiten? Hilft epigenetisches Wissen, um diesen entgegenzuwirken? Was passiert, wenn die Regulierung der Gene durch traumatische Ereignisse gestört wird? Vererben wir mehr, als wir denken wie z. B. Auswirkungen unserer Lebensweise und Erfahrungen? Und ist die Forschung aussagekräftig und belastbar genug, um Forderungen nach veränderter Lebensweise und anderen gesellschaftlichen Verhältnissen damit zu verknüpfen sowie Individuen und Gesellschaft eine Verantwortung für die Gesundheit künftiger Generationen zuzuschreiben?
Die Professor:innen Isabelle Mansuy, Jörn Walter und Eva Winkler erläutern die Relevanz der Epigenetik für das Verständnis von Erkrankungen und Traumata. Sie diskutieren auch, welche Bedeutung neue Erkenntnisse zur Epigenetik für die Zukunft haben könnten. Im Anschluss stehen die Referent*innen dem Publikum noch eine halbe Stunde für Rückfragen zur Verfügung.
Eine Veranstaltung der interdisziplinären Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Futurium .
PROGRAMM
Epigenetik und Erkrankungen
Eine neue biologische Perspektive auf den Einfluss der Lebenserfahrungen unserer Vorfahren auf unsere Gesundheit
Epigenetik und ihre ethische Debatte