Russland: Gesellschaft und Staat in Zeiten des Krieges

Aufzeichnung vom 24.10.2023

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Russlands historische Entwicklung scheint in einem Kreislauf gefangen: Auf Phasen der Liberalisierung und Kreativität folgen Perioden der Repression und Destruktion. Nun führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Trotz massiver Verluste unterstützt die Gesellschaft mehrheitlich den Krieg und das Putin-Regime. Wie ist das zu erklären? Der Soziologe Lev Gudkov, einer der wichtigsten Analytiker Russlands, verweist auf die Ressourcen autoritärer Herrschaft wie Angst, Doppeldenken, negative Identifikation, Propaganda und Zynismus.

Doch der Zusammenbruch der kommunistischen Parteiherrschaft in Osteuropa hat demonstriert, dass die Stabilität autoritärer Herrschaft nicht grenzenlos ist, Moral und Recht plötzlich Kraft entfalten und Dissident*innen der Geschichte eine Wendung zu geben vermögen. Dazu bedarf es spezifischer Konstellationen.

Lev Gudkov (Moskau), die Völkerrechtlerin Caroline von Gall (Frankfurt/Main) und der Historiker Karl Schlögel (Berlin) erörtern mit Manfred Sapper (Berlin) die Bedeutung des sowjetischen Erbes für das heutige Russland sowie die Quellen und Grenzen der Macht des Putin-Systems. Sie diskutieren darüber, ob der Krieg gegen die Ukraine zur Militarisierung und Konsolidierung der Gesellschaft führt oder als Katalysator für Fragmentierung und zentrifugale Tendenzen in der Russländischen Föderation wirkt.

Eine Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und der Deutschen Sacharow-Gesellschaft. Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Auswärtigen Amts unterstützten Projekts „Wege zur Aufarbeitung von Krieg und Diktatur“ der Deutschen Sacharow Gesellschaft statt. 

Das Video finden Sie auch auf dem Youtube-Kanal der Deutschen Sacharow Gesellschaft .


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