Need for Speed – Nervenleitungsmessungen von Helmholtz bis heute

Aufzeichnung vom 14.04.2021

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Mitte des 19. Jahrhunderts existierte die Vorstellung, dass sich Nervenreize mit Lichtgeschwindigkeit fortpflanzen und dass Gedanken sowie Affekte sich zeitgleich vollziehen. Dem widersprachen die grundlegenden Experimente zur Messung der Reizleitungsgeschwindigkeit, die der Physiologe Hermann von Helmholtz im Jahr 1850 durchführte. Seine Messungen zeigten eine wesentlich geringere Nervenleitungsgeschwindigkeit: statt lichtschnell nur ca. 60 m/s.

Mit Helmholtz wandelte sich zugleich die Physiologie: Durch die Anwendung präziser Messverfahren wurde sie zu einer „exakten“ Wissenschaft. Dabei verwendete Helmholtz neben kalibrierten Messapparaturen zur Fehleranalyse auch mathematische Methoden. Dieser Helmholtz’sche Ansatz hat sich weiterentwickelt und wird heutzutage durch die Verwendung von hochempfindlichen Quantensensoren sowie präziser Zeitmessung sowohl in der Klinik zur Diagnose von Krankheiten als auch in der Neuroforschung eingesetzt.

In Kurzvorträgen mit anschließender Podiumsdiskussion erörtern Tobias Schäffter (Physikalisch-Technische Bundesanstalt und TU Berlin), Gabriel Curio (Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie) und Franziska Roeder (Helmholtz-Gemeinschaft) die Bedeutung der Helmholtz’schen Nervenleitmessungen und deren Weiterentwicklungen aus medizin- und kulturwissenschaftlicher Perspektive, moderiert von Anja Martini (Wissenschaftsjournalistin, Norddeutscher Rundfunk).
 


PROGRAMM

Begrüßung

  • Christoph Markschies (Präsident der BBAW | Sprecher des Jahresthemas)

Vortragende

  • Tobias Schäffter (Akademiemitglied | Physikalisch-Technische Bundesanstalt | Technische Universität Berlin)
  • Franziska Roeder (Helmholtz-Gemeinschaft, Berlin)
  • Gabriel Curio ( Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie)

Moderation

  • Anja Martini (Wissenschaftsjournalistin | Norddeutscher Rundfunk, Hamburg)
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