Das Christentum versteht sich als die Verkündigung einer Botschaft, des Evangeliums. Es muss daher seinem Wesen nach notwendig missionieren. Auch die Muslime sind aufgefordert, den Islam weltweit zu verbreiten. Der Wahrheitsanspruch, der die Mission begründet, kann solche Religionen auch radikal, eifernd und unduldsam machen.
Aufzeichnung vom 18.10.2021
Für das Judentum und den Buddhismus spielt die Mission dagegen keine wesentliche Rolle, obwohl die Möglichkeit besteht, dass Nichtjuden ins Judentum aufgenommen werden und für östlich inspirierte Spiritualität massiv geworben wird. Wenngleich der Begriff der Mission mehr umfasst als die äußere Mission, so denken wir dabei doch meist an die "Bekehrung" von Menschen in "fernen Ländern". So war die äußere Mission zentraler Bestandteil der europäischen Kolonisierung der Welt und die Missionsgesellschaften waren in die kolonialen Herrschaftsstrukturen eingebunden. Dabei bedeutete die Mission oft zugleich einen Kulturtransfer und sie ist in neuerer Zeit mit der Entwicklungshilfe verknüpft. Die Kirchen, aber auch verschiedenste Kulturinstitutionen versuchen, diese Ambivalenz der Mission aufzuarbeiten.
Die Berliner Religionsgespräche sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Verlags der Weltreligionen , der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, rbb Inforadio und der Udo Keller Stiftung Forum Humanum . Sie finden zweimal im Jahr statt.
ROGRAMM
Begrüßung und Einführung:
Christoph Markschies (Präsident der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Moderation:
Harald Asel (Redakteur Inforadio (rbb))
Es diskutieren: