Die Gentechnologie hat unser Leben verändert: zum Positiven, wie ihre Protagonisten anführen; mit nicht absehbaren Folgen, wie ihre Kritiker betonen. Eines steht jedoch fest: Ihre Methoden haben sich in einem atemberaubenden Tempo entwickelt und lassen etwa Therapien für bislang unheilbare Krankheiten greifbar erscheinen.
In wissenschaftlichen Kreisen wird gegenwärtig vor allem in kryptischen Kürzeln gesprochen: Etwa von CRISPR-Cas9. Dahinter verbergen sich neuste Techniken für die Genomchirurgie, die es erlauben, Gene mit einer noch nicht dagewesenen Präzision zu modifizieren, ohne dafür fremde DNA in die Erbsubstanz einzuschleusen. Damit kündigt sich eine Revolution biotechnologischer Forschung an. Bislang allerdings vorerst im Labor. Umso lohnender erscheint es, sie anlässlich des Erscheinens des „Dritten Gentechnologieberichts“ zu diskutieren und ausgehend von diesem Beispiel zu fragen, mit welchen Konsequenzen für die Gesellschaft sich Neues in der Forschung etabliert. Vor dem Hintergrund juristischer, ethischer und gentechnologischer Expertise gilt es dabei auszuloten, ob die neuen Verfahren etwa auch zu einer gesellschaftlichen Neubewertung der Grünen Gentechnik führen können.