Heinrich Zimmer (1851-1910) war Deutschlands erster Professor für Keltologie sowie Ordentliches Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Seine bislang unveröffentlichte Biografie des Heiligen Patrick gilt als Grundstein für die moderne wissenschaftliche Forschung über Irlands Nationalheiligen.
Zimmer stellte 1894 eine 575-seitige Studie über St. Patrick fertig, die jedoch nie veröffentlicht wurde. Als Zimmers Privatbibliothek 1903 niederbrannte, überlebte das Manuskript, allerdings mit erheblichen Brandschäden. Danach wurde es im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt, wo es aufgrund seines brüchigen Zustands seit Jahrzehnten nicht mehr von Wissenschaftler:innen eingesehen werden konnte.
Angesichts der historischen Bedeutung des beschädigten Manuskripts haben die drei Partner beschlossen, seine Restaurierung zu finanzieren.
Irlands Tánaiste (Vize-Premierminister) Micheál Martin äußerte sich zu dem Restaurierungsprojekt wie folgt:
„Ich freue mich, diese Partnerschaft mit dem Trinity College Dublin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften bekannt zu geben, die ein historisches Dokument über St. Patrick restaurieren wird.
Ich bin überzeugt davon, dass diese ehrgeizige Restaurierung ein neues Licht auf Irlands Schutzpatron werfen und zu der zunehmenden Beliebtheit beitragen wird, die Irlandstudien in den letzten Jahren in Deutschland erfahren haben.“
Maeve Collins, Botschafterin von Irland in Deutschland, sagte:
„Durch diese irisch-deutsche Zusammenarbeit wird ein bedeutendes patrizisches Gelehrtenwerk restauriert und für die Forschung wieder zugänglich gemacht, nachdem es mehr als ein Jahrhundert lang im Archiv der Akademie aufbewahrt wurde.
Wir freuen uns auf den tieferen Einblick, den dieses Manuskript in das Studium von St. Patrick geben wird.“
Provost des Trinity College Dublins, Dr. Linda Doyle, sagte:
„Es ist wunderbar, dass dieses Manuskript nun restauriert wird und einem breiteren Publikum als Gegenstand akademischer Forschung zur Verfügung stehen wird.
Wir freuen uns, die Forschung von Dr. Immo Warntjes auf diesem faszinierenden Gebiet zu unterstützen. Ich begrüße auch diese Gelegenheit, unsere Forschungsbeziehungen mit Deutschland über die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften weiter zu vertiefen, und ich danke der irischen Regierung über das Außenministerium für ihre Großzügigkeit, diese Arbeit zu ermöglichen."
Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies betont:
„Das Archiv der Akademie der Wissenschaften besitzt mit dem Manuskript der Biografie des irischen Nationalheiligen St. Patrick einen ungeheuren Schatz. Wir sind dankbar, dass dieser Schatz nun mit großzügiger Unterstützung der Irischen Botschaft und des Trinity College Dublin restauriert werden konnte und so künftig allen interessierten Forscherinnen und Forschern auch in einer digitalen Version zugänglich gemacht werden kann. Unser einstiges Mitglied Heinrich Zimmer hätte sich über diese Nachricht sicher ebenso gefreut wie wir.“
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Hinweise für die Redakteure
Das Irische Außenministerium stellt den irischen Bürger:innen eine Reihe von Dienstleistungen zur Verfügung und ist bestrebt, dem irischen Volk zu dienen, dessen Werte sowie dessen Wohlstand und Interessen im Ausland zu fördern sowie die Regierung mit den Fähigkeiten, der Analyse und dem Einfluss auszustatten, um sicherzustellen, dass Irland den größtmöglichen Nutzen aus allen Bereichen seines nach außen gerichteten Engagements ziehen kann.
Trinity College Dublin, gegründet 1592, liegt auf Platz 1 der Universitäten in Irland und hat eine starke Forschungstradition im Bereich der irischen Geschichte.
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (vormals Preußische Akademie der Wissenschaften) ist eine Fach- und Ländergrenzen überschreitende Vereinigung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie ist derzeit die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit geisteswissenschaftlichem Profil in der Region Berlin-Brandenburg.
Zusätzliche Informationen
Heinrich Zimmer wurde 1851 als Sohn einer Bauernfamilie in Castellaun im Rheinland geboren.
Er studierte in Straßburg, Tübingen und Berlin, bevor er im Alter von dreißig Jahren als Professor für Sanskrit und Philologie an der Universität Greifswald ernannt wurde.
Im Jahr 1901 wurde er zum Professor für keltische Sprachen an der Berliner Universität ernannt, der ersten Professur dieser Art in der Welt. Er ist 1910 gestorben.
Alle 575 Blätter des Manuskriptes werden restauriert: davon sind 175 Blätter sehr stark restaurierungsbedürftig. Ziel ist, diese Restaurierung im Jahr 2025 abzuschließen.
Kontakt:
Martin Wall
Leiter der Presseabteilung, Botschaft von Irland, Berlin
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