<style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:Arial; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-language:DE;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style>
Begrüßung und Einführung: Fiorella Battaglia
Mit dem Auftritt des Lebens vermehrt sich der Bedarf an Information, der mit der Komplexitätssteigerung im Gang der Evolution dramatisch zunimmt. In dieser Entwicklung lässt sich dem vergleichsweise spät auftretenden Bewusstsein eine Rolle zuschreiben, die nachträglich, wie immer, als notwendig erscheint: Das Bewusstsein koordiniert die Informationsflut aus dem Inneren eines Organismus, der sich in wechselnden Umwelten zu behaupten hat und zugleich mit den Kooperationsaufgaben fertig werden muss, die ihm in einer arbeitsteiligen Gesellschaft zukommen. Auf diese Weise kann man die Funktion des Bewusstseins in der Mitteilung sehen, die nun nicht mehr bloß im Organismus verarbeitet wird, sondern öffentlich zu erfolgen hat.
Zur Vorlesungsreihe
Bewusstsein hat jeder, der denkt oder spricht – aber es ist schwer, genau zu sagen, was es ist. Das Phänomen Bewusstsein ist daher ein ständiges Rätsel. Die Vorlesungsreihe wendet sich aus interdisziplinärer Perspektive den Funktionen des Bewusstseins zu.
Dabei wird der Frage nachgegangen, wie das phänomenale Erleben als ein funktionaler Bestandteil der natürlichen Welt begriffen werden kann. Einen gemeinsamen Ausgangspunkt der Überlegungen bildet die Annahme, dass subjektives Erleben und Bewusstsein Teil der Natur sind. Die Wirklichkeit, in der Subjekte eine phänomenale Perspektive haben, ist keine grundsätzlich andere als die, in der physische Objekte aufeinander wirken und Lebewesen mit ihrer Umwelt interagieren. Das bedeutet nicht, dass phänomenales Erleben auf physische Entitäten oder Prozesse auf sie reduziert werden kann. Vielmehr haben die phänomenalen Erlebnisse selbst eine natürliche Funktion. Unter dem Motto »putting qualia back to work« ist es das Ziel, die verschiedenen Funktionen, die bewusstes Erleben im Selbstverständnis von Personen sowie in deren Handeln und Interagieren hat, antidualistisch und antireduktionistisch zu bestimmen.
In der interdisziplinären Arbeitsgruppe 'Funktionen des Bewusstseins' untersuchen neun junge ForscherInnen aus Philosophie, Psychologie, Linguistik, Psychiatrie und Kunstgeschichte das Phänomen "Bewusstsein" aus verschiedenen Perspektiven. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Gruppe nahm 2006 ihre Arbeit auf. Ziel ist es, Zugänge zu einer neuen Beschreibung und Deutung des Bewusstseins zu eröffnen. Dazu gehört auch die Analyse der so genannten Erste-Person-Erfahrung: Um zu erkennen, wie dicht der Zusammenhang zwischen dem bewussten Erleben und anderen Leistungen des Lebens ist, interessiert die Gruppe vornehmlich die Stellung des Empfindens, Fühlens, Erinnerns und natürlich auch des Denkens im Zusammenhang eines sozial kommunizierenden, technisch produzierenden und sich dabei kulturell entfaltenden Organismus.
Sprecher der interdisziplinären Arbeitsgruppe ist Prof. Dr. Volker Gerhardt, Ansprechpartner sind die wissenschaftlichen Koordinatoren Jan-Christoph Heilinger und Isabel Kranz. E-Mail kranz@bbaw.de.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2009 "Forschungsexpedition Deutschland" (www.forschungsexpedition.de)
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.