Tagung<br><b>Extreme Gewalt</b>

Eine Tagung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, des Hamburger Instituts für Sozialforschung, des Hanse-Wissenschaftskollegs Delmenhorst und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen

Extreme Gewalt

Organisiert von: Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth und Prof. Dr. Harald Welzer, unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble

"Die Probleme der Gewalt sind immer noch sehr dunkel", schrieb Hannah Arendt vor rund 40 Jahren. Daran hat sich bis heute wenig geändert.

Dabei ist das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert extremer Gewalt gewesen:

Kriege, Völkermord, politischer Terrorismus - sowohl politische wie individuelle Gewalt ist ein Thema, das uns in den Medien, in der Innen- wie Außenpolitik, im Alltag ständig beschäftigt. Dennoch fehlen bislang Versuche, Gewalt aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen zu analysieren - und Versuche, unterschiedliche Disziplinen bei diesem Thema miteinander ins Gespräch zu bringen. Dass Menschen - und eben auch die nahezu sprichwörtlichen „ganz normalen“ Menschen - zur Gewalt fähig sind, ist eine Einsicht, die nicht mehr mit ungläubigem Erstaunen zur Kenntnis genommen werden sollte. Gefragt wurde, wann Menschen in welcher Form gewalttätig werden und - interessanter noch - wann sie es nicht werden.

Die Tagung hat gezeigt, dass es keine einheitliche multidisziplinäre Theorie der Gewalt geben kann, denn die Phänomene, die wir unter dem Begriff "Gewalt" zusammenfassen, sind sehr unterschiedlicher Art. Aber es wurde ein Dialog der Disziplinen in Gang gebracht. Diskutiert wurden physiologische, psychologische, neurobiologische, politische und soziale Bedingungen für das Phänomen Gewalt.


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