Im Rahmen des Akademievorhabens Corpus Inscriptionum Latinarum CIL werden seit 1853 die antiken lateinischen Inschriften systematisch erfasst sowie in einheitlicher Form mit Kommentaren ediert. Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt liegt auf der iberischen Halbinsel, von wo bis heute rund 30.000 Inschriften auf Stein, aber auch anderem Material bekannt sind.
Für die Erschließung dieses umfangreichen Bestandes primärer, unmittelbarer antiker Quellen arbeitet das Corpus Inscriptionum Latinarum in Berlin eng zusammen mit der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts in München sowie der von ihr 1997 an der Universität Alcalá eingerichteten Arbeitsstelle CIL II.
Grundsätzliches Bearbeitungskriterium für das CIL ist ein an den antiken Strukturen orientiertes regionales Vorgehen. Für die iberische Halbinsel bilden die römischen Gerichtssprengel (conventus) die übergeordneten Einheiten. In den vergangenen 25 Jahren sind Bände zu den conventus von Astigi, Corduba und insbesondere Tarraco vorgelegt worden.
Im Januar 2020 erscheint nun der erste Faszikel zum conventus von Cartago Nova. Der Band enthält über 900 Inschriften seines nördlichen Bereiches, der Teile der heutigen spanischen Regionen Kastilien-La Mancha und Madrid umfasst. Systematisch ediert und kommentiert werden u. a. die lateinischen Inschriften von Toledo und der bedeutenden antiken Stadt Segobriga.
Die Präsentation des Bandes erfolgt im Rahmen eines „Tags der Spanischen Epigraphik“, gemeinsam mit der Botschaft von Spanien in Berlin und dem Verlag Walther de Gruyter. Der Autor des Bandes, Prof. Dr. Juan Manuel Abascal Palazón (Lehrstuhlinhaber für Alte Geschichte an der Universität Alicante), wird einen reich bebilderten Abendvortrag zum Thema „Auf den Spuren der Römer in Spanien: antike Städte in Castilla-La Mancha“ (Tras las huellas de los romanos en España: ciudades antiguas en Castilla-La Mancha“; der Vortrag wird simultanübersetzt) halten.
Nach einer Begrüßung um 9 Uhr in der Arbeitsstelle des CIL (Unter den Linden 8, 10117 Berlin) findet der erste Teil des Programms findet im Konferenzraum 07W04 im Akademieflügel Unter den Linden 8, 10117 Berlin statt.
Der zweite Teil findet in der Botschaft von Spanien, Lichtensteinallee 1, 10787 Berlin statt.