Die Förderung von Forschung und Lehre durch nicht-staatliche Stiftungen und Zuwendungen nimmt zu. Der von Jürgen Kocka, Günter Stock und Kai Brauer herausgegebene Band diskutiert Ausmaß und Formen, Effektivität und Innovationskraft zivilgesellschaftlicher Wissenschaftsförderung im historischen Überblick und Vergleich sowie an konkreten Beispielen.
Im Mittelpunkt der Publikation steht eine Bestandsaufnahme von nichtstaatlichen und nichtkommerziellen Aktivitäten der Wissenschaftsförderung durch Stiftungen, Schenkungen und Spenden. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Vergleich mit früheren Epochen und zu anderen Ländern gelegt, wobei die deutsch-amerikanische Gegenüberstellung besonderes Interesse findet. Thematisiert werden Motive und Formen zivilgesellschaftlicher Förderung von Wissenschaft, aber auch Ursachen und Folgen. Dabei wird nicht nur die Funktionsfähigkeit, sondern auch die Legitimität zivilgesellschaftlicher Wissenschaftsförderung diskutiert. „Was wir brauchen“, meint Günter Stock, „ist Geld für neue, mutige, riskante und auch ungewöhnliche Projekte.“
Es gibt Befürworter und Kritiker zivilgesellschaftlicher Wissenschaftsförderung. Die unterschiedlichen Positionen zu diesem Thema werden in der Publikation auf der Basis historischer Entwicklungen, motivationaler Grundlagen und empirischer Befunde zur Entwicklung der zivilgesellschaftlichen Wissenschaftsförderung in Deutschland erörtert.
Die im Band zusammengefassten Artikel dokumentieren Beiträge, die für eine Tagung an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Herbst 2010 ausgearbeitet wurden. Ziel der Tagung war es, Wissenschaftler, Wissenschaftsförderer und Wissenschaftsorganisatoren zu einer Bestandsaufnahme zu dem Thema zusammenzubringen, Probleme im Bereich der Wissenschaftsförderung zu identifizieren und zu deren Lösung beizutragen.
Zum Band haben daher Autorinnen und Autoren beigetragen, die sich mit der zivilgesellschaftlichen Wissenschaftsförderung aus wissenschaftlicher Perspektive und/oder in ihrer praktischen Tätigkeit befasst haben: Frank Adloff, Helmut K. Anheier und Diana Leat, Michael Borgolte, Kai Brauer, Stephan A. Jansen, Jürgen Kocka, Wilhelm Krull, Gabriele Lingelbach, Christoph Markschies, Kathleen McCarthy, Volker Meier-Guckel, Helga Nowotny, Kenneth Prewitt, Jan Phillip Reemtsma, Gesine Schwan, Günter Stock.
Zu den Herausgebern: Jürgen Kocka, Historiker, war Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin und Vizepräsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW). Günter Stock ist Präsident der BBAW sowie der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Kai Brauer, Soziologe, hat zum Thema geforscht und ist Professor an der Fachhochschule Kärnten.
Stiften, Schenken, Prägen: Zivilgesellschaftliche Wissenschaftsförderung im Wandel; herausgegeben von Jürgen Kocka und Günter Stock unter Mitarbeit von Kai Brauer, Campus Verlag; Frankfurt am Main / New York 2011, ISBN-10: 3593394839 ISBN-13: 978-3593394831, 206 Seiten, Publikationssprache: Deutsch.
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Gisela Lerch
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
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