Stadtentwicklung in Berlin nach dem Fall der Mauer

Nach 1989 sollte Berlin aus architektonischer Sicht aus seiner Bruchstückhaftigkeit herausgeführt werden. Neben der städtebaulichen Methode einer „kritischen Rekonstruktion”, die Berlin zurück zur Urbanität einer dichten Europäischen Stadt führen sollte, entwickelte sich parallel dazu an Orten wie dem Potsdamer Platz ein starkes Interesse, der Stadt mit renditeträchtigen Hochhausarchitekturen ein völlig neues Gepräge zu geben. Heute wirft die Umstrukturierung der Berliner Flughäfen viele Fragen auf. Die Vorträge zeichnen die heterogene Stadtentwicklung kritisch nach und zeigen mögliche Lösungsansätze auf.

Stadtentwicklung in Berlin nach dem Fall der Mauer
Stadtentwicklung in Berlin nach dem Fall der Mauer

Nach Überzeugung des Senatsbaudirektors Hans Stimmann musste Berlin nach 1989 nicht neu erfunden, sondern vielmehr aus seiner Bruchstückhaftigkeit wieder herausgeführt werden. Mit der städtebaulichen Methode einer „kritischen Rekonstruktion“ sollte durch Nachverdichtung und Straßenreduktion die Urbanität der dichten Europäischen Stadt wieder erstehen. Gleichzeitig und parallel dazu entwickelte sich an Orten wie dem Potsdamer Platz und dem Alexanderplatz hoher Druck von Immobilieninvestoren, die der Stadt mit renditeträchtigen Hochhausarchitekturen zumindest in Teilen einen völlig neuen Charakter geben sollten. Auch die Radialen und Ausfallstraßen gewannen neue Bedeutung und die Umstrukturierung der Berliner Flughäfen wirft bis heute ungeklärte Fragen auf. Die Vorträge versuchen diese heterogene Stadtentwicklung zu hinterfragen und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.

 

Prof. Dr. Harald Bodenschatz (Jg. 1946) ist Sozialwissenschaftler und Stadtplaner. Er leistete grundlegende Forschungsbeiträge zur Erhaltung historischer Stadtkerne und war von 2004 - 2009 Sprecher des Schinkel-Zentrums in Berlin. Seit 2009 ist er Sprecher des Transatlantischen Graduiertenkollegs Berlin - New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert".

 

Prof. Dipl.-Ing. Rainer Hascher (Jg. 1950) ist Architekt. Mit nachhaltigen und energieeffizienten Entwurfskonzepten für unterschiedlichste Gebäudetypologien gewann er zahlreiche, große Architekturwettbewerbe. Seine ausgeführten Bauten wurden mit hochrangigen Auszeichnungen gewürdigt und u. a. auf den Bienalen in Venedig und Sao Paulo ausgestellt.
 

 

Begrüßung
Walter Michaeli
Sekretär der Technikwissenschaftlichen Klasse
 

Einführung
Rainer Hascher
Konstruktives Entwerfen und Klimagerechtes Bauen
an der TU Berlin, Akademiemitglied
 

Nach 1989: Berlin stellt sich neu auf!
Von der Wiederentdeckung der alten Mitte bis zur Rochade der Flughäfen
Harald Bodenschatz
Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin

Aufgaben und Verortung der neuen Zentralbibliothek von Berlin
Rainer Hascher

Ideen und Konzepte für die neue Zentralbibliothek am Tempelhofer Feld
Studierende des Masterstudienganges Architektur an der TU Berlin

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