Die Aufklärung hatte sich einst zum Ziel gesetzt, Vorurteile zu überwinden, wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch nutzbar zu machen und Despotismus wie Unterdrückung zu bekämpfen. Sind Errungenschaften der Aufklärung wie die Menschenrechte heutzutage gefährdet und können wir sie verteidigen? Wie sollen wir mit den Fehlern und blinden Flecken der Aufklärung umgehen? Ist es sinnvoll, sich noch auf die Konzepte Fortschritt, Kritik und Vernunft der Aufklärung zu berufen? Zu diesen Fragen möchte die Akademie eine öffentliche Diskussion beginnen und lädt dazu in ihr Haus am Gendarmenmarkt ein.
Ausgangspunkt der Veranstaltung werden vier Impulsvorträge von Akademiemitgliedern sein: Rainer Forst zeigt, wie sich die kritische Öffentlichkeit durch soziale Medien nicht nur erweitert, sondern auch grundlegend verändert hat. Julian Nida-Rümelin debattiert die Beziehung von Wissenschaft und Politik, die während der Corona-Pandemie eine neue Dynamik gewonnen hat und gleichzeitig kritisch beäugt wurde. Birgit Recki analysiert, inwiefern die Beherrschung der Natur die menschlichen Lebensbedingungen einerseits grundlegend verbessert, andererseits aber zu Artensterben und Klimawandel führt. Eun-Jeung Lee setzt sich mit der Frage auseinander, wieweit die europäische Aufklärung für alle Menschen zu sprechen meinte und ob sie zu Recht gegenwärtig als eurozentrisch kritisiert wird. Nach den Impulsvorträgen sind alle eingeladen, in Diskussionsgruppen zu diesen Themen untereinander und mit den Referierenden ins Gespräch zu kommen. Durch den Abend führen der Präsident der Akademie Christoph Markschies und der Sprecher des Jahresthemas Marcus Willaschek.
Präsident Markschies sagt: „Die Pluralität der Aufklärung gehört seit dreihundert Jahren zu den Charakteristika der Akademie in Berlin als einem zentralen Laboratorium der Aufklärung: deutsche und französische, milde und radikale, geistes- und naturwissenschaftliche Formen von Aufklärung nebeneinander und im Konflikt seit der Gründung im Jahre 1700. Wir werden natürlich auch mit unseren Jahresthema 2023|24 ‚Projekt: Aufklärung!‘ die gegenwärtige Vielstimmigkeit bei diesem Thema aufgreifen, die unterschiedlichsten Entwürfe wie Positionen miteinander ins Gespräch bringen und nach dem Nutzen für die globale Gesellschaft fragen“.
Mehr zum Jahresthema 2023|24 „Projekt: Aufklärung!“ erfahren Sie hier .
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Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Marta Dopieralski-Plessmann
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