Die Ökonomin Dorothea Kübler setzt sich schwerpunktmäßig mit experimentellen Methoden und mit der Spieltheorie auseinander, um Entscheidungsprozesse zu untersuchen. Sie beschäftigt sich dabei mit sog. Matching-Märkten – also mit Märkten, auf denen Tausch ohne Geldzahlungen erfolgt. Beispiele hierfür sind etwa der Markt für Organspenden oder der Markt für Studienplätze. Ihre Forschung umfasst sowohl rein theoretische als auch empirische Studien im Bereich der Kausalitätsanalyse, wobei sie vor allem im Bereich von Laborexperimenten und Vignettenstudien wichtige Akzente gesetzt und damit die experimentelle Wirtschaftsforschung maßgeblich neu definiert hat. Auf dem Gebiet der Spieltheorie hat ihre Forschung innovative Ergebnisse gezeitigt, um zu verstehen, wie Kooperationen in sozialen Dilemmata-Situationen zustande kommen. Durch ihre Forschung trägt Dorothea Kübler dazu bei, Probleme auf so verschiedensten Feldern wie der Bekämpfung eines Schwarzmarktes für Terminvergabeverfahren in Behörden oder der besten Zuteilung von Studierenden an Universitäten zu lösen. Mit ihren anspruchsvollen experimentellen Arbeiten hat sie sich im Verlaufe ihrer wissenschaftlichen Karriere stets an Alltagsfragen orientiert. So gelingt es ihr, mit ihren wissenschaftlich fundierten Problemlösungen praktische gesellschaftliche Verbesserungen zu erzielen und den Wert ökonomischer und experimenteller Forschung in der Öffentlichkeit deutlich zu machen.
Dorothea Kübler (Jg. 1966) studierte Volkswirtschaftslehre und Philosophie in Philadelphia, Konstanz und Berlin. 1992 schloss sie ihr Studium mit einem Diplom in Volkswirtschaftslehre von der Freien Universität Berlin ab. Nach der Promotion (1997) und der Habilitation (2003) an der Humboldt-Universität zu Berlin ist sie seit 2004 Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Berlin und seit 2009 Direktorin der Abteilung „Verhalten auf Märkten“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Dorothea Kübler ist in der Politikberatung tätig und vertritt das Fach Volkswirtschaftslehre beispielsweise im Senat sowie im Fachkollegium Wirtschaftswissenschaften der DFG. Darüber hinaus ist sie Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Einstein Stiftung Berlin. Seit Mai 2023 ist Dorothea Kübler Stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. 2020 wurde ihr der Schader-Preis in Würdigung ihrer Verdienste um die Forschung sowie ihres öffentlichen Wirkens zur Lösung gesellschaftlicher Probleme verliehen.
Die Preisverleihung findet im Rahmen einer gemeinsamen Festsitzung der Akademie und der Commerzbank-Stiftung am 18. Oktober 2023 um 18 Uhr in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Den Festvortrag zum Thema „Die Bedeutung von Wettbewerb für Innovation“ hält Monika Schnitzer, Inhaberin des Lehrstuhls für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU München, und Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist hier möglich.
Pressekontakt
Dr. Ann-Christin Bolay, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Tel: +49 30 20370 657, E-Mail: bolay@bbaw.de
www.bbaw.de
Heike Heuberger, Vorständin Commerzbank-Stiftung
Commerzbank AG
Kaiserstraße 16, 60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 / 136-50986 E-Mail: heike.heuberger@commerzbank.com
www.commerzbank-stiftung.de