Bis heute gab es weltweit circa 1400 klinische Studien zur Gentherapie. Somatische Gentherapieverfahren fanden aber bisher keinen Eingang in die ärztliche Praxis, obwohl erste erfolgreiche klinische Studien vor allem bei monogen bedingten Erkrankungen sowie bei Krebserkrankungen zu verzeichnen sind. Aufgrund der hohen gesundheitlichen Risiken kam es jedoch auch zu vereinzelten Todesfällen.
Die (massen-)mediale Vermittlung solcher Erfolge beziehungsweise Rückschläge beeinflusst maßgeblich die öffentliche Meinung und wirkt sich unmittelbar auf die Ablehnung beziehungsweise Akzeptanz einer neuen Technologie wie der Gentherapie aus. Die Veranstaltung greift die Ambivalenzen dieser zukünftigen medizinischen Option auf und diskutiert sowohl den aktuellen wissenschaftlichen und medizinischen Stand als auch die Wahrnehmung und Bewertung von Gentherapieverfahren in der bundesdeutschen Bevölkerung.
Prof. Dr. Boris Fehse
Mediziner, Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder
Entwicklung und Stand der Gentherapie in Deutschland
Dr. Jürgen Hampel
Sozialwissenschaftler, Universität Stuttgart, Abteilung für Technik- und Umweltsoziologie
Wahrnehmung und Bewertung der Gentherapie in Deutschland
Dr. Silke Domasch
Interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Gentechnologiebericht" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Moderation
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Abend wird veranstaltet von der Interdisziplinären Arbeitsgruppe "Gentechnologiebericht" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.