Neurobiologe Martin Korte zum Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt

14.06.2013 | BBAW/13/2013

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Neurobiologen Martin Korte als Ordentliches Mitglied in die Biowissenschaftlich-Medizinische Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Neurobiologen Martin Korte als Ordentliches Mitglied in die Biowissenschaftlich-Medizinische Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.


Martin Korte ist Neurobiologe und befasst sich mit den zellulären Grundlagen des Lernens, mit den Prozessen des Vergessens und der Alzheimer-Erkrankung. Sein besonderes Interesse gilt den kausalen Zusammenhängen der neuronalen Plastizität, also der Frage, wie Erfahrung die Struktur und Funktion verschiedener Gebiete im Gehirn beeinflusst. Im Zentrum seiner Forschungen stehen die zellulären Mechanismen, die dafür sorgen, dass neuronale Aktivität zu funktionellen und strukturellen Veränderungen im Gehirn und hier speziell im Hippocampus führen. Martin Korte hat hierzu bahnbrechende Arbeiten vorgelegt, u.a. seine Untersuchungen zur Rolle der sogenannten Neurotrophine, d.h. von Substanzen, die in Neuronen in Abhängigkeit von der Aktivität ausgeschüttet werden und die sowohl die Morphologie wie auch funktionale Eigenschaften von Synapsen beeinflussen können. Die Publikation seiner Forschungsergebnisse in allerbesten Journalen zeugt von deren internationaler Anerkennung.


Martin Korte, Jg. 1964, studierte Biologie in Münster und Tübingen. 1991 fertigte er seine Diplomarbeit an den National Institutes of Health, USA, an. Anschließend ging er an das MPI für Hirnforschung nach Frankfurt/Main und von dort 1993 an das MPI für Psychiatrie München-Martinsried, wo er 1995 seine Dissertation abschloss. Nach zweijähriger Tätigkeit in der pharmazeutischen Industrie wurde er Forschungsgruppenleiter am MPI für Neurobiologie in München-Martinsried. 2001 habilitierte er sich an der LMU München und erhielt die venia legendi für Zoologie. 2004 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Tierphysiologie an der TU Braunschweig, 2007 übernahm er dort die Professur für zelluläre Neurobiologie. Von 2005 bis 2010 war er dort Studiendekan und von 2010 bis 2012 Vizepräsident für strategische Entwicklung.


Er war Gründungsmitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, wissenschaftliche Erkenntnis für ein breites Publikum zugänglich zu machen. Neben zahlreichen Auftritten in Funk und Fernsehen verfasste er das Buch „Wie Kinder heute lernen – was die Wissenschaft über das kindliche Hirn weiß“ und „Jung im Kopf: Neue Einsichten der Gehirnforschung in das Älterwerden“. Er entwickelte als Studioexperte die Fragen für die ARD-Sendung „Der klügste Deutsche“.


Neben Martin Korte wurden sechs weitere Mitglieder dazu gewählt: Harald Bolt, Eva Cancik-Kirschbaum, Max Löhning, Petra Schwille, Klaus Sedlbauer, Peter Seeberger. Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 170 Ordentliche und 89 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 70 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.
 

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