Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Gegenworte. Hefte für den Disput über Wissen, die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird, widmet sich dem Thema „Alter (in) der Wissenschaft“.
Der demographische Umbruch trifft vor allem die Industriegesellschaften und hier besonders Deutschland. Er erfordert ein Umdenken in Politik und Öffentlichkeit, da er eine Vielzahl neuartiger Probleme aufwirft. Der Umbau zu einer altersgerechten Gesellschaft in Arbeits- und Alltagsleben stellt Fragen etwa zu einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit und den zusätzlichen ökonomischen Belastungen einer Ausweitung und Intensivierung der Pflegeberufe. Den Wissenschaften kommt in diesem Kontext eine privilegierte Stellung zu. Wer die Wissenschaft als Beruf ausübt, bleibt oftmals über seine Pensionierung hinaus wissenschaftlich aktiv und dabei helfen ihm seine Erfahrungen und Kontakte, die er über die Jahre erworben hat. Dieses Potenzial der „Seniorwissenschaftler“ gilt es in Zukunft noch besser zu nutzen.
Aber nicht nur Bevölkerung und Gesellschaft altern, auch das Wissen veraltet immer schneller: Lebenslanges Lernen ist gefordert. Diese und viele andere Fragen rund um das Thema „Altern (in) der Wissenschaft“ erörtert das aktuelle Heft.
Jürgen Kocka wirft einen Blick auf die gewonnenen Jahre durch die gestiegene Lebenserwartung in Deutschland. Harald zur Hausen zieht im Gespräch mit Wolfert von Rahden Lehren aus der Forschung. Das Alter von Wissen und Wissenschaftlern diskutieren Peter Weingart, Matthias Winterhager, Eckart Roloff sowie Caroline A. Lodemann und Matthias Kleiner. Jürgen Kaube nimmt Moden in der Geisteswissenschaft unter die Lupe. Andreas Beyer betrachtet den Künstler in der Renaissance. Eva Birkenstock hat den Wandel der Altersbilder beobachtet. Nico Stehr und Hermann Strasser warnen vor der Verschleuderung kulturellen Kapitals. Petra M. Fischer porträtiert eine Exzellenz mit grauen Haaren. Mit der Kulturgeschichte der männlichen Menopause beschäftigt sich Kerstin Palm. Alterswerke untersucht Alexander Schwieren. Phuong Duong macht sich Gedanken über den wissenschaftlichen Nachwuchs. Armin Grunwald konstatiert das ständige Veralten der Zukunftsforschung. Laurence Rickels äußert sich zur Rückkehr Draculas. Und Angela Spahr hat ein Gespräch zwischen Cicero und Philip Roth aufgezeichnet. Mit weiteren Beiträgen von Alexander Košenina, Timm Nikolaus Schulze, Karl Edlinger und Conrad Wiedemann. Mit Bildern von Lutz Albrecht sowie Einführung und Dokumentation.
Leseproben und die Inhaltsverzeichnisse der bisher erschienenen Nummern finden Sie im Internet unter www.gegenworte.org. Presseexemplare sind erhältlich über den Akademie Verlag Berlin (030-42200640 oder gericke@akademie-verlag.de). ISSN 1435-571 X, 88 Seiten, € 14.
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Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leiterin Abteilung Information und Kommunikation
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