Fach- und Bürgerwissenschaftler fordern in ihrem Resümee eine bundesweite Langzeiterfassung (Monitoring) von Lebensräumen und Artenvielfalt, der Landnutzung und des Schadstoffeintrags. Auf diese Weise sollen verlässliche Daten über den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität in Deutschland entstehen. Nur so seien Schutzmaßnahmen sinnvoll und erfolgversprechend, sagt der wissenschaftliche Leiter der „Konferenz der Arten“, Wolfgang Wägele vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn.
Die Teilnehmer der „Konferenz der Arten“ haben sich für eine stärkere öffentliche Unterstützung von bürgerwissenschaftlichen Projekten, eine bessere Vermittlung von Artenwissen in Schulen und Hochschulen sowie den Ausbau der ökologischen Forst- und Landwirtschaft ausgesprochen. Darüber hinaus regen die Wissenschaftler die Gründung einer unabhängigen Akademie für Artenwissen an. Diese soll unter anderem Fortbildungsangebote für Fachgutachter bereitstellen, die über Landnutzungsänderungen entscheiden.
Beim Fachsymposium der gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leibniz-Gemeinschaft am 370. Geburtstag Gottfried Wilhelm Leibniz‘ ausgerichteten „Konferenz der Arten“ diskutierten etwa 140 Teilnehmer aus Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstituten der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft, vom Naturschutzbund Deutschland, aus Fachgesellschaften, Landes- und Bundesämtern sowie dem Bundesumweltministerium über den alarmierenden Biodiversitätsverlust in Deutschland und über Möglichkeiten der besseren Erhebung und Verknüpfung von Daten zur biologischen Vielfalt.
Die Abschlusserklärung ist online verfügbar unter bit.ly/Konferenz_der_Arten-Abschluss
Die „Konferenz der Arten“ war Teil des Themenjahrs 2016 im Gedenken an Gottfried Wilhelm Leibniz, das bei der BBAW unter dem Motto „Leibniz: Vision als Aufgabe“ (jahresthema.bbaw.de ) und bei der Leibniz-Gemeinschaft unter dem Leitthema „Die beste der möglichen Welten“ (www.bestewelten.de ) stehen.
Initiator und wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. J. Wolfgang Wägele
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere
w.waegele@zfmk.de ; Tel. 0228 / 9122 200
(Weitere Unterstützungserklärungen zum Abschlussdokument sind nach wie vor möglich.)
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Berlin-Brandenburgische
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Tel.: 030 / 20 370 – 586
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