Auf der Festsitzung zu ihrem diesjährigen Einsteintag am 30. November 2012 im Nikolaisaal in Potsdam verleiht die Akademie den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg) an Dr. Natalia Artemieva.
Natalia Artemieva betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Planetologie, Meteoriten- und Impaktforschung. Sie ist eine international ausgewiesene Expertin für physikalisch-mathematische Theorien der Hochgeschwindigkeits-Kollisionen fester Körper im Planetensystem. Ihre zusammen mit Valery Shuvalov und Boris Ivanov entwickelten Modellrechnungen in diesem Bereich ermöglichten die enormen Fortschritte, die in den zurückliegenden 20 Jahren international auf diesem Gebiet erzielt wurden. Über die physikalisch-geologischen Aspekte hinaus haben ihre Forschungen weitreichende Folgen für eine Neubewertung der biologischen Entwicklung der Erde und des möglichen interplanetaren Transfers von primitiven Lebensformen innerhalb der sogenannten habitablen Zone (Erde – Mars) des Sonnensystems. Natalia Artemieva hat damit einen bedeutenden Beitrag zur Akzeptanz eines der beiden grundlegenden Paradigmenwechsel in der Planetologie seit den 1960er Jahren geleistet. Demzufolge stellt die Erde kein geschlossenes System dar, sondern wird durch Prozesse im Planetensystem mit gesteuert, die sowohl die geologische Evolution aller terrestrischen planetaren Körper als auch die biologische Evolution der Erde entscheidend beeinflusst haben.
Natalia Artemieva, 1959 in Jekaterinburg (in der damaligen UdSSR) geboren, hat in Moskau Physik und Mathematik studiert und 1996 in beiden Fächern promoviert. Seit 1991 ist sie Senior Researcher am Institut für Geosphärendynamik der Russischen Akademie der Wissenschaften und seit 2006 auch Senior Scientist am Planetary Science Institute, Tucson (Arizona, USA).Ihre Forschungen führten sie an die Universitäten in Arizona, Kiel, Toronto, an das Institut de Physique du Globe, Paris, an das Museum für Naturkunde (Berlin), an das Institute of Interplanetary Space, Rom (Italien) und an das Imperial College, London (Großbritannien).
Mit dem Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg), werden Wissenschaftler/innen aus den ost- und südosteuropäischen Ländern für herausragende Leistungen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.100 € dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.
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