Auf der Festsitzung zu ihrem diesjährigen Einsteintag am 29. November 2013, 19 Uhr, im Nikolaisaal in Potsdam verleiht die Akademie den Liselotte Richter-Preis der Leibniz-Edition Potsdam der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an Daniela Hinz, Miriam Machein, Ina Mauersberger, Maximilian Otto, Annalena Pfeifer, Laura Promehl, Dorothee Schweizer, Christian Sichter vom Einstein-Gymnasium Angermünde.
Der Liselotte-Richter-Preis der Leibniz-Edition Potsdam wird im Zweijahresrhythmus ausgelobt. Der unter den Oberstufen der Gymnasien und Oberstufenzentren in Berlin und Brandenburg ausgerufene Wettbewerb hat zum Ziel, die Oberstufenschüler/innen für historisch-kritische Editionen als einen Bereich geisteswissenschaftlichen Arbeitens zu interessieren, ihnen praktische Erfahrungen im Zusammenwirken mehrerer Disziplinen (z. B. Französisch und Geschichte oder Latein und Religion) zu ermöglichen und allgemein Freude am Umgang mit Texten zu wecken. Der Wettbewerb wird von der Leibniz-Edition Potsdam betreut.
Die sechs Schülerinnen und zwei Schüler gehören zur 12. Jahrgangsstufe des Einstein-Gymnasiums in Angermünde. Auf Anregung ihrer Lateinlehrerin Jana Maier fanden sie sich zum Team „Mission Transkription“ zusammen, um an dem Preiswettbewerb teilzunehmen. In ihrem Bewerbungsschreiben heißt es unter anderem: „Während der Großteil der Gruppe erst einmal die Arbeit, die vor uns lag, sichtete, war Max schon so fleißig und begeistert von der Arbeit des Transkribierens, dass er bereits einen Entwurf der ersten Seite per Mail an uns weiterleitete. Mit dieser Vorlage konnten wir sehr gut arbeiten. Die zweite Seite begannen wir gemeinsam. Als wir dann aber merkten, dass es einfacher ist, wenn man – wie bei Max‘ Vorlage – etwas vergleichen kann, änderten wir unser Konzept. Wir teilten die Seiten so auf, dass ein Team, bestehend aus zwei Schülern bzw. Schülerinnen, sich einer der 4 Seiten intensiver widmete. Bis zum nächsten Treffen bereiteten wir also unsere zugetragene Seite vor. Als hochmotivierte Schüler/innen trafen wir uns natürlich auch in den Ferien, um zu transkribieren. [...] Überraschenderweise war auch die Freude über ein neu transkribiertes Wort immens, nachdem acht Augenpaare eine halbe Stunde lang auf ein- und dieselbe Stelle gestarrt hatten. Es ist schon verrückt, wie aus einem zuerst völlig unübersichtlichen Gekritzel sinnvolle Buchstaben, Worte und Sätze werden. Unsere „Mission Transkription“ ist vorerst beendet. Aber sie wird weiter wirken: philosophisch - denn wir können sicherlich einiges der gesichteten Lektüre im 4. Semester (Thema Philosophie) wieder ins Spiel bringen; grammatisch - ein wenig mehr Übung kann nie schaden, denn aci, p[articipium] c[onjunctum] und Co gab’s auch bei Leibniz; persönlich: denn wir haben uns einer völlig neuen Herausforderung und Thematik gestellt, die uns außerhalb des Projektes wohl kaum gegeben worden wäre. Wir wissen nun, dass auch lateinische Handschriften berühmter Menschen kein Buch mit sieben Siegeln sein müssen.“
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