Berlin, 27. Juni 2009. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften beging am Sonnabend, 27. Juni 2009, ihren diesjährigen Leibniztag. Jürgen Zöllner, Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, ehrte die Akademie durch ein Grußwort. Die Akademie knüpft mit dem Leibniztag an eine Tradition an, die Anfang des 19. Jahrhunderts von der Preußischen Akademie der Wissenschaften begründet wurde, gleichwohl verbindet sie mit dieser Veranstaltung heute vornehmlich gegenwarts- und zukunftsbezogene Zwecke.
Die Akademie vergibt an diesem Tag ihre höchsten Auszeichnungen. Die Leibniz-Medaille für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften erhielt Manfred Erhardt, der die deutsche Wissenschaftslandschaft in verschiedenen Funktionen in den letzten Jahrzehnten nachhaltig geprägt hat. Der Akademiepreis, der für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen wird und mit 20.000 Euro dotiert ist, wurde an Matthias Staudacher vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik/Golm, einem der profiliertesten theoretischen Physikern der jüngeren Generation, zugesprochen.
Als neue Mitglieder wurden in die Akademie aufgenommen: Ute Frevert, Jg. 1954, Neuere Geschichte; Martin von Koppenfels, Jg. 1967, Literaturwissenschaft; Ingeborg Schwenzer, Jg. 1951, Rechtswissenschaft/Privatrecht; Barbara Stollberg-Rilinger, Jg. 1955, Geschichte der frühen Neuzeit; Angelika Storrer, Jg. 1958, Linguistik; Kathleen Thelen, Jg. 1956, Politikwissenschaften; Gerhard Wolf, Jg. 1952, Kunstgeschichte.
In seinem Festvortrag zum Leibniztag analysierte Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrates Brüssel, ‚Anspruch und Wirklichkeit’ des Europäischen Forschungsraums. Er verfolgte dabei die Frage, ob Wissenschaft und Forschung, die als solche grenzenlos und international angelegt seien, nicht supranationaler und überregionaler Institutionen bedürfen, um sinnvoll organisiert werden zu können.
Im abschließenden Rechenschaftsbericht betonte Akademiepräsident Günter Stock, dass Politikberatung im Sinne von Gesellschaftsberatung eine der vornehmsten Aufgaben moderner Akademien sei. Mit der Nationalen Akademie, an der die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften maßgeblichen Anteil hat, verfüge Deutschland nun über eine Einrichtung, die es ermögliche, wichtige gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Entwicklungen zu untersuchen, zu analysieren und zu bewerten. Günter Stock würdigte zudem das Akademienprogramm, das vor kurzem durch den Wissenschaftsrat positiv evaluiert worden ist. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ist an diesem Programm mit 26 Akademienvorhaben beteiligt, die das kulturelle Erbe bewahren, sichern, erschließen und sich qua Digitalisierung zunehmend auch um die Langfristarchivierung der entsprechenden Materialien kümmern. Neben dem Akademienprogramm, das nun langfristig gesichert sei, erhoffe sich die Akademie eine auch langfristige Perspektive für die Interdisziplinären Arbeitsgruppen, die sich den drängenden Problemen der Gegenwart und Zukunft widmen.
Das künstlerische Programm wurde in diesem Jahr von der lis:sanga dance company gestaltet, der Berliner und Potsdamer Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund sowie jugendliche Asylbewerber aus aller Welt angehören.
Die Reden zum Leibniztag sind dokumentiert unter www.bbaw.de/bbaw/Aktuell/
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