BERLIN-BRANDENBURGISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
PRESSEMITTEILUNG
BBAW/PR- 13/2008
Leibniztag 2008
der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Berlin, 5. Juli 2008. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften beging am Sonnabend, 5. Juli 2008, ihren diesjährigen Leibniztag. Die Akademie knüpft damit an eine Tradition an, die Anfang des 19. Jahrhunderts von der Preußischen Akademie der Wissenschaften begründet wurde, gleichwohl verbindet sie mit dieser Veranstaltung heute vornehmlich gegenwarts- und zukunftsbezogene Zwecke.
Die Akademie vergibt an diesem Tag ihre höchsten Auszeichnungen. Die Helmholtz-Medaille für überragende wissenschaftliche Leistungen wurde an den Altgermanisten Peter Wapnewski verliehen. Die Leibniz-Medaille für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften erhielt der Unternehmer Klaus J. Jacobs. Der Akademiepreis, der für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen wird und mit 20.000 Euro dotiert ist, wurde dem Rechtswissenschaftler Miloš Vec zugesprochen.
Als neue Mitglieder wurden in die Akademie aufgenommen: Christopher M. Hann (Halle / Leipzig), Carl-Ludwig Holtfrerich (Berlin), Harold James (Florenz), Richard Münch (Bamberg), Wolfgang Peukert (Erlangen / Nürnberg), Lars-Hendrik Röller (Berlin), Wolfgang Wahlster (Saarbrücken).
Der Festvortrag zum Leibniztag nahm Bezug auf das „Jahr der Mathematik“ und wurde in diesem Jahr von Akademiemitglied Günter Ziegler zum Thema „Wer A sagen kann, ... - Über Mathematik und Science Fiction“ gehalten. Er verwies darauf, dass das Zählen zwar Teil der menschlichen Frühgeschichte und in unserer Kultur fest verwurzelt, das Rückwärtszählen, der "Countdown", dagegen eine Erfindung der Neuzeit sei, die sich einem Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1929 verdanke. Der Mathematiker Günter Ziegler spannte einen Bogen von den mathematischen Entdeckungen der Vergangenheit über das Hightech der Gegenwart bis zur Mathematik der Science-Fiction-Zukunft.
Akademiepräsident Günter Stock nutzte seinen abschließenden Rechenschaftsbericht für wissenschaftspolitische Anmerkungen und um ausgewählte Arbeitsprojekte der Akademie vorzustellen. Mit Blick auf die bevorstehende Gründung der Nationalen Akademie betonte er, dass „Akademien der ideale Ort für Politik- und Gesellschaftsberatung“ seien, da ihre Mitglieder aus vielen Institutionen kämen und – sofern es sich um landesweit rekrutierende Akademien handele – regionale Abhängigkeiten bei ihnen weniger ausgeprägt seien. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sei auf diesem Gebiet seit Jahren tätig, aktuell beispielsweise mit dem „Gentechnologiebericht“ oder mit den „Leitlinien“, die die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Wissenschaftliche Politikberatung in der Demokratie“ jüngst publiziert hat. Günter Stock betonte außerdem die Bedeutung der neuen interdisziplinären Arbeitsgruppe „Exzellenzinitiative“ und verwies auch auf das aktuelle Projekt „Schülerlabor Geisteswissenschaften“, an dem im Berichtsjahr 400 Schülerinnen und Schüler teilge-nommen haben. Er würdigte zudem das Akademienprogramm von Bund und Ländern, das 26 Vorhaben der Akademie fördere. Auch Akademiepräsident Günter Stock bezog sich in seinem Rechenschaftsbericht auf das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für 2008 ausgerufene „Jahr der Mathematik“ und machte deutlich, dass keine andere Disziplin sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche so stark durchdringe und beeinflusse wie die Mathematik: Mathematik spiele aber auch eine zentrale Rolle in vielen geistes-wissenschaftlichen Akademienvorhaben, von denen er drei der Berlin-Brandenburgischen Akademie, gleichsam exemplarisch, kurz vorstellte: die „Leibniz-Edition“, ein Gemein-schaftsprojekt der Göttinger und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen-schaften, das „Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache“ und das „Goethe-Wörterbuch“.
Das Musikprogramm des Leibniztages wurde in diesem Jahr von Schülern des Musikgymna-siums Carl-Philipp-Emanuel-Bach Berlin gestaltet.
Die Reden des Leibniztages sind dokumentiert unter www.bbaw.de/bbaw/Aktuell/
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