Am 23. Juni 2007 beging die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ihren diesjährigen Leibniztag. Die Akademie knüpft damit an eine Tradition an, die Anfang des 19. Jahrhunderts von der Preußischen Akademie der Wissenschaften begründet wurde, gleichwohl verbindet sie mit dieser Veranstaltung heute ausschließlich gegenwarts- und zukunftsbezogene Zwecke.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Im Rahmen der Versammlung zum Leibniztag wurden fünf neue Mitglieder gewählt, der Verhaltensneurobiologe Jan Born, Jahrgang 1958 (PM 10/2007), die Verhaltensbiologin Julia Fischer, Jahrgang 1966 (PM 11/2007), die Humanmedizinerin Annette Grüters-Kieslich, Jahrgang 1954 (PM 12/2007), der Philosoph Dominik Perler, Jahrgang 1965 (PM 13/2007) und der Philologe für Englische Literatur Manfred Pfister, Jahrgang 1943 (PM 14/2007). Der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehören damit 157 Ordentliche und 56 entpflichtete Ordentliche Mitglieder, 67 Außerordentliche Mitglieder sowie ein Ehrenmitglied an, davon sind 26 Mitglieder Frauen.
Auf der Festsitzung wurde Hans Joachim Meyer, Staatsminister a. D. für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen, die Leibniz-Medaille 2007 für seine besonderen Verdienste um die Förderung der Wissenschaften verliehen. (PM 08/2007 ). Den mit 20.000 Euro dotierten Akademiepreis erhielt der Linguist Martin Haspelmath, (PM 09/2007), der unter anderem den monumentalen „World Atlas of Language Structures (WALS) initiiert und federführend herausgegeben hat.
Den Festvortrag zum Leibniztag hielt in diesem Jahr Seine Königliche Hoheit Prinz El Hassan bin Talal, Präsident des Arab Thought Forum, Amman/Jordanien. Seine Rede „Of Calculus, Music and Ishraq“ bezog sich auf das aktuelle Jahresthema der Akademie „Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa“.
Zu den Neuerungen in seiner Amtszeit, die Akademiepräsident Günter Stock in seinem Rechenschaftsbericht erwähnte, gehört die Einführung so genannter „Jahresthemen“, die den Versuch unternehmen, eine Vielzahl von Institutionen aus Wissenschaft und Kultur unter einem gemeinsamen Thema zusammenzuführen. Günter Stock würdigte in seiner Rede das große und traditionsreiche Akademienvorhaben „Corpus Medicorum Graecorum/Latinorum“, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Er erinnerte daran, dass die Akademienvorhaben insgesamt ein Beleg sind für die großartigen Möglichkeiten, die Geisteswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler trotz noch immer unzureichender arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen in den Akademien für ihre wisssenschaftliche Arbeit vorfinden. Exemplarisch für die „Interdisziplinären Arbeitsgruppen“, die neben den Schwerpunkten „Public Understanding of Science“ und „Langzeitvorhaben“ den dritten Schwerpunkt der Akademiearbeit bilden, verwies Günter Stock auf die IAG „Welt als Bild“, die sich zur Aufgabe gestellt hat, einen Atlas der Weltbilder zu erstellen. Eine bedeutsame institutionelle Neuerung ist die Bildung von Zentren, die der Bündelung und Flexibilisierung von Kompetenzen dienen: dazu gehören das „Zentrum Grundlagenforschung Alte Welt“, das „Zentrum Sprache“ und das „Zentrum Preußen-Berlin“. Als wichtige Ziele nannte Günter Stock den weiteren Ausbau der internationalen Beziehungen, der schulbezogenen Aktivitäten und die Fortführung der Jungen Akademie. Darüber hinaus plädierte er im wissenschaftspolitischen Teil seiner Rede für den Aufbau eines „Forums für Transregionale Studien“, in dem kleine, aber außerordentlich wichtige Fächer zusammengeschlossen werden könnten sowie für das Zustandekommen einer nationalen Akademie.
Das musikalische Programm der Festsitzung wurde in diesem Jahr von Schülerinnen und Schülern des Musikgymnasiums Schloss Belvedere Weimar gestaltet.
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