Krebsforscher Thomas Hofmann erhält den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung

23.11.2012 | BBAW/29/2012

Auf der Festsitzung zu ihrem diesjährigen Einsteintag am 30. November 2012, 19 Uhr, im Nikolaisaal in Potsdam verleiht die Akademie den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an Dr. Thomas G. Hofmann.

Auf der Festsitzung zu ihrem diesjährigen Einsteintag am 30. November 2012, 19 Uhr, im Nikolaisaal in Potsdam verleiht die Akademie den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung an Dr. Thomas G. Hofmann.

 

Hofmanns zentraler Forschungsgegenstand sind molekulare Mechanismen von Zellschicksalsentscheidungen nach Erbgutschäden. Zellen werden tagtäglich mit Erbgutschäden konfrontiert. Um diesen angemessen begegnen zu können, stehen den Zellen komplexe genetisch festgelegte Programme, in ihrer Gesamtheit DNA-Schadensantwort genannt, als eine Art molekulare Werkzeugkiste zur Verfügung. Die verschiedenen Programme führen zu unterschiedlichen Zellschicksalentscheidungen, wie die DNA-Reparatur bzw. bei irreparablen Schäden die Aktivierung des programmierten Zelltods (Apoptose) oder die Induktion der Zellulären Seneszenz, eine Art Einfrieren der geschädigten Zellen im Zellzyklus. Die DNA-Schadensantwort ist evolutionär festgelegt und bildet eine Barriere gegen die Tumorentstehung, da sie die Anhäufung geschädigter Zellen verhindert und so die Entstehung von Krebs unterdrückt. DNA-Schädigung ist auch das Wirkungsprinzip vieler gängiger Krebstherapien, wie der Strahlen- und Chemotherapie. Hofmanns Arbeiten haben grundlegende, molekulare Einblicke zum Verständnis der Aktivierung des nach DNA-Schaden-induzierten Zelltods geliefert. Er identifizierte neue „Schaltermoleküle“, die eine essentielle Rolle bei der Induktion des Zelltodprogramms in Krebszellen spielen und die Sensitivität der Zellen für Bestrahlung und DNA-schädigende Chemotherapeutika bestimmen. Diese Schaltermoleküle könnten die Grundlage zur Entwicklung von gezielten Therapien (targeted cancer therapy) sein und sich in Zukunft als vielversprechende Zielmoleküle zur Unterstützung der Wirksamkeit von Tumortherapien herausstellen.

 

Thomas Hofmann, Jahrgang 1971, studierte in Heidelberg Biologie und wurde im Jahre 2000 am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg mit „summa cum laude“ promoviert. Er war anschließend als Postdoc am Heinrich-Pette-Institut für experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg tätig und ging 2004 als Gruppenleiter an das Deutsche Zentrum für Alternsforschung nach Heidelberg. Seit 2006 ist er Leiter einer Nachwuchsgruppe am DKFZ. Hofmann wurde zusammen mit Kollegen bereits in der Vergangenheit für seine Forschungsarbeiten mit dem Preis der Werner Otto Stiftung und dem Georg-Ernst-Konjetzny-Preis ausgezeichnet.

 

Der Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung wird jedes Jahr für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung verliehen. Er ist mit 10.000 € dotiert.

 

Pressemitteilung als PDF (PDF, 20KB)

 

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Gisela Lerch
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Tel. 030/20370-657
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