Krebsforscher Hartmut Döhner wird neues Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

30.11.2012 | BBAW/33/2012

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Krebsforscher Hartmut Döhner als Ordentliches Mitglied in die Biowissenschaftlich-medizinische Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Krebsforscher Hartmut Döhner als Ordentliches Mitglied in die Biowissenschaftlich-medizinische Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

 

Hartmut Döhner ist ein national und international renommierter klinischer Wissenschaftler und Experte auf dem Gebiet der Krebsforschung. Seine Forschungen umfassen die Identifizierung und Charakterisierung von genetischen Veränderungen bei der akuten myeloischen (AML) und der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL), der häufigsten Leukämieformen im Erwachsenenalter. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Durchführung von Therapiestudien. Hartmut Döhner ist Leiter der AMLSG, einer der weltweit führenden Studiengruppen zur Erforschung und Behandlung der AML. Durch seine Untersuchungen können heute Erkrankungen wie die AML oder die CLL in genetisch und zellbiologisch gut definierte Subgruppen untergliedert werden, die zum Teil völlig unterschiedlich therapiert werden. Er war maßgeblich an der Entwicklung neuer Leitlinien beteiligt, die mittlerweile international bei der Behandlung der AML und CLL Anwendung finden. Gemeinsam mit einem hochrangig besetzten Forscherteam untersucht er die Ursachen dieser Leukämien, um deren Heilungschancen weiter zu verbessern.

 

Hartmut Döhner, Jg. 1957, ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Ulm mit den Schwerpunkten Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie und Infektionskrankheiten (seit 1999), Sprecher des Comprehensive Cancer Center Ulm (seit 2006), eines von elf von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Exzellenzzentren in Deutschland, und Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1074 „Experimentelle Modelle und klinische Translation bei Leukämien“ (seit 2012). Er hat in Regensburg, Freiburg und Montpellier/Frankreich, Medizin studiert und seine Facharztausbildung für Innere Medizin sowie Hämatologie und internistische Onkologie in Heidelberg absolviert. 1983 wurde er in Freiburg promoviert, 1994 habilitierte er sich in Heidelberg. 1999 wurde er in Ulm zum Professor für Medizin berufen. 1988 bis 1990 weilte er als Stipendiat der Deutschen Krebshilfe zu einem Forschungsaufenthalt an der University of Minnesota in Minneapolis/USA. Mitgliedschaften in internationalen Fachgesellschaften und Gremien, umfangreiche gutachterliche Tätigkeit sowie herausragende wissenschaftliche Ehrungen, darunter das „Kenneth McCredie Lectureship“ der International Association for Comparative Research on Leukemia and Related Disorders, Ohio/USA (2009), der „Anita- und Cuno-Wieland-Preis für translationale Krebsforschung“ der Universität Heidelberg (2010), und der „Wilhelm-Warner Preis für Krebsforschung“ (2011) belegen seine hohe Anerkennung als Wissenschaftler und Arzt.

 

Neben Hartmut Döhner wurden sieben weitere Mitglieder dazu gewählt: Martin Carrier, Philip van der Eijk, Weyma Lübbe, Michael Quante, Christian Rehtanz, Constance Scharff und Melanie Trede. Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 168 Ordentliche und 89 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 68 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.

 

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Fax: 030/20370-366, E-Mail: glerch@bbaw.de
 

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