Als Philologe unterliegt man gelegentlich der Gefahr, einen Text rein auf seinen „Wortlaut” zu reduzieren und dabei außer Acht zu lassen, wie sehr auch sein konkreter Träger wichtige zusätzliche Informationen bietet. Der Träger der Inschrift und der Ort, an dem ein Textträger abgelegt oder an dem die Inschrift angebracht wurde, ist zumeist ein Teil der Botschaft, oft sogar der wichtigere Teil, den die Inschrift häufig nur erläutert. In diesem Vortrag soll anhand ausgewählter Beispiele gezeigt werden, wie sehr diese Informationen wichtige zusätzliche Einblicke in Sozialpraktiken geben oder sogar einen sonst unbedeutend scheinenden Wortlaut überhaupt erst relevant werden lassen.
Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack ist Professor für Ägyptologie an der Ruprecht-Karls-Universität und Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er gilt als einer der weltweit führenden Philologen in der Ägyptologie und Demotistik und ist in zahlreichen interdisziplinären Forschungsprojekten tätig. Im Jahre 2010 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit dem Preisgeld fördert er besonders die Ausbildung philologischer Kompetenzen junger Wissenschaftler.
Präsentation der neuen Ausgabe des Thesaurus Linguae Aegyptiae des Akademienvorhabens Altägyptisches Wörterbuch im Zentrum Grundlagenforschung Alte Welt und Festvortrag anlässlich des 158. Geburtstages von Adolf Erman.
PROGRAMM
Grußwort
Stephan J. Seidlmayer
Leitender Direktor der Abteilung Kairo des DAI
Projektleiter des Altägyptischen Wörterbuchs an der BBAW
Akademiemitglied
Vorstellung der neuen Ausgabe des Thesaurus Linguae Aegytiae
Ingelore Hafemann
Arbeitsstellenleiterin des Akademienvorhabens „Altägyptisches Wörterbuch“
Ein Text sagt mehr als tausend Worte
Joachim Friedrich Quack
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg