In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Immunologen Max Löhning als Ordentliches Mitglied in die Biowissenschaftlich-Medizinische Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.
Max Löhnings Arbeitsgebiet ist das immunologische Gedächtnis, insbesondere das funktionelle Gedächtnis von T-Lymphozyten für die Expression von Genen für Zytokine, durch die Immunreaktionen kontrolliert werden. Das immunologische Gedächtnis ist von zentraler Bedeutung beim Schutz vor Infektionen, aber auch bei der Pathogenese von immunvermittelten Krankheiten, wie Autoimmunerkrankungen, chronischen Entzündungen und Allergien. Max Löhning hat entscheidend zum heutigen Verständnis dieses Gedächtnisses und seiner Manipulierbarkeit beigetragen. Er verbindet Grundlagenforschung mit biomedizinischer Anwendung zu einem interdisziplinären, auch grenzüberschreitenden Forschungsansatz und kooperiert eng mit Biomathematikern und Medizinern. Er hat vielbeachtete Ergebnisse zu den Differenzierungswegen von Gedächtniszellen und ihrem Langzeitüberleben besonders im Knochenmark, zur Stabilität und Plastizität der Differenzierungsprogramme in Gedächtnis-T-Zellen und zur Funktion des Immungedächtnisses bei Infektionen und Entzündungen vorgelegt. Seine Arbeiten sind in erstklassigen Journalen publiziert, dokumentieren seine wissenschaftliche Exzellenz und weisen ihn als international führenden Immunologen aus.
Max Löhning, Jg. 1969, ist das derzeit jüngste Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er hat in Mainz Biologie studiert (1990-1996) und wurde im Jahre 2000 in Köln promoviert. 2000-2002 war er wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin, anschließend bis 2006 Postdoc-Stipendiat der Schering Stiftung am Institut für Experimentelle Immunologie des Universitätsspitals und der ETH Zürich. Forschungsaufenthalte führten ihn 1999 in die USA an die National Institutes of Health, Bethesda, und die Washington University-School of Medicine, St. Louis. Seit Ende 2006 ist er von der VolkswagenStiftung geförderter Lichtenberg-Professor und seit 2012 Universitätsprofessor an der Charité.
Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden bereits mit zahlreichen herausgehobenen Preisen gewürdigt, darunter mit dem Otto Westphal-Preis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie für seine Doktorarbeit, dem Avrion Mitchison-Preis der Schering Stiftung, dem Robert Koch-Postdoktorandenpreis der gleichnamigen Stiftung und dem Georges Köhler-Preis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (2010). Er war aktives Mitglied der Jungen Akademie (2004-2009) und ist Mitglied in zahlreichen Gremien der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Neben Max Löhning wurden sechs weitere Mitglieder dazu gewählt: Harald Bolt, Eva Cancik-Kirschbaum, Martin Korte, Petra Schwille, Klaus Sedlbauer, Peter Seeberger. Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 170 Ordentliche und 89 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 70 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.
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