Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) beging zum zehnten Mal den Einsteintag in Potsdam. Den diesjährigen Festvortrag hielt Prof. Dr. Gerhard Huisken. Es wurden die Preise für herausragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses vergeben und acht neue Akademiemitglieder vorgestellt.
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel eröffnete den Einsteintag als neuer Akademiepräsident. Das Amt hatte er am 01. Oktober 2015 von Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock übernommen. In seiner Begrüßung kündigte Martin Grötschel sein Bestreben an, die Aktivitäten der Akademie im Land Brandenburg künftig noch zu intensivieren.
Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, verwies in ihrem Grußwort auf die wissenschaftspolitische Bedeutung der Akademie: „Seit ihrer Gründung äußert sie sich engagiert, fundiert und vernehmlich zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen“.
Die diesjährige Festveranstaltung war dem 100. Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie gewidmet, das auf den 25. November datiert. In seiner Ansprache würdigte Martin Grötschel Albert Einstein als eines der wichtigsten Mitglieder der damaligen Preußischen Akademie der Wissenschaften und dessen herausgehobene Bedeutung für die Etablierung Berlins als Zentrum der naturwissenschaftlichen Forschung. Albert Einstein wurde im November 1913 als Ordentliches Mitglied in die Akademie aufgenommen. Sein Austritt 1933, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, markiert zugleich den Beginn eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, gab Martin Grötschel zu bedenken: „Für unsere Akademie ist es eine Verpflichtung und Herzensangelegenheit zugleich, uns seiner Leistungen als Wissenschaftler und Mensch in besonderer Weise zu erinnern“.
Akademiemitglied Prof. Dr. Gerhard Huisken hielt den Festvortrag „Geometrische und Analytische Modelle der Gravitation“. Sein Vortrag stand ebenfalls im Zeichen der im Jahr 1915 von Einstein entwickelten Allgemeinen Relativitätstheorie. Darin beschrieb der Mathematiker Fortschritte im Wechselspiel zwischen Analysis, Geometrie und Physik.
Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich stellte acht neue Mitglieder der Akademie vor. Die Versammlung der Akademiemitglieder hatte sie am Nachmittag gewählt (PM 24/2015): Prof. Dr. Matthias Beller (Chemie), Prof. Dr. Dirk Bosbach (Mineralogie/Radiochemie), Prof. Dr. Christine Heim (Psychologie), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Stefan Hell (Physik), Prof. Dr. Tatjana Hörnle (Strafrecht), Prof. Dr. Frank Kirchner (Informatik), Prof. Dr.-Ing. Marion Merklein (Werkstoffwissenschaften), Prof. Dr. Joachim Hermann Ullrich (Physik).
Prof. Dr. Erich Gulbins erhielt den Eva und Klaus Grohe-Preis für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Infektiologie (PM 22/2015). Des Weiteren erhielt Prof. Dr. Daniel Rauh den Preis der Akademie, gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung (PM 21/2015). Prof. Dr. Leonid Kogan wurde mit dem Preis der Akademie, gestiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg) für herausragende Leistungen von WissenschaftlerInnen aus den ost- und südosteuropäischen Ländern ausgezeichnet (PM 23/2015).
In Vertretung des Potsdamer Oberbürgermeisters Jann Jakobs verlieh Elona Müller-Preinesberger den 9. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis an Dr. Nina Fechler für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Kolloidchemie.
Der Einsteintag findet einmal jährlich in Potsdam statt. Er ist Ausdruck der Verbundenheit mit dem Land Brandenburg. Mit ihm ehrt die Akademie Albert Einstein, eines der berühmtesten Akademiemitglieder des 20. Jahrhunderts.
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