Euler-Abend
31. Mai 2007, 18.00 – 21.00 Uhr
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Am 15. April 2007 wurde Leonhard Euler, einer der größten Mathematiker aller Zeiten, 300 Jahre alt. Aus diesem Anlass möchte die Berlin-Brandenburgische Akademie an ihr Mitglied Leonhard Euler erinnern, der als Direktor der Mathematischen Klasse von 1741 bis 1766 fünfundzwanzig sehr ertragreiche Jahre in Berlin verbrachte. Zu seinen Ehren veranstaltet die Akademie einen Euler-Abend, um den vorwiegend als Mathematiker bekannten Leonhard Euler in seiner außerordentlichen Vielseitigkeit und Produktivität wieder zu entdecken und für unser eigenes Denken fruchtbar zu machen. In drei Vorträgen soll Eulers monumentale Leistung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden, ohne dass zum Verständnis besondere Fachkenntnisse vorausgesetzt werden.
Im ersten Vortrag wird Prof. Dr. Eberhard Knobloch einige Gesichtspunkte herausarbeiten, die „Euler als Theoretiker“ vorstellen. Dabei geht es um Eulers (ausgeprägte) Religiosität, seine Haltung als Philosoph und seine Rolle in dem seinerzeit aufsehenerregenden und lange nachwirkenden „Akademiestreit“. Außerdem werden Eulers Gedanken über das Unendliche und seine ausgefeilte Musiktheorie vorgestellt. Alle diese Themen enthüllen eine eigentümliche Spannung zwischen Theorie und Praxis, die sich in Eulers Untersuchungen spiegelt, die aber zugleich für seine Zeit und das Projekt der Aufklärung typisch ist.
Der zweite Vortrag ist „Euler als Wissenschaftskommunikator“ gewidmet. PD Dr. Rüdiger Thiele wird die außerordentlich einflussreichen Bemühungen darstellen, die Euler zur Verbreitung eines rationalen Weltbildes und natürlich auch von Fertigkeiten in der Mathematik unternommen hat. Dabei sind es weniger die Inhalte, trotz mancher aktueller Bezüge, als die Kommunikationsstrategien, die uns auch heute noch nützlich sein können.
Der dritte Vortrag widmet sich „Euler als Problemlöser“. Prof. Dr. Jochen Brüning wird an konkreten Beispielen erläutern, welche Strategien Euler bei der Lösung von Problemen – und das waren bei weitem nicht nur mathematische – angewandt hat. Dabei zeigt sich nicht nur eine überraschende Nähe zwischen dem wissenschaftlichen Problemlösen und dem Umgang mit Alltagsproblemen, sondern es ergibt sich ein auch heute noch praktisch nutzbarer „Werkzeugkasten“ zur kreativen Bewältigung von Problemen.
18:00 Prof. Dr. E. Knobloch, Wissenschaftshistoriker an der Technischen Universität Berlin:
LEONHARD EULER ALS THEORETIKER
18:45 PD. Dr. Rüdiger Thiele, Wissenschaftshistoriker an der Universität Leipzig:
EULER ALS WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATOR
19:30 Wein- und Brezelempfang
20:00 Prof. Dr. J. Brüning, Mathematiker an der Humboldt-Universität:
EULER ALS PROBLEMLÖSER
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
Gisela Lerch, Tel. 030/20 370 - 657, E-Mail: lerch@bbaw.de