In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Energietechniker Christian Rehtanz als Ordentliches Mitglied in die Technikwissenschaftliche Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.
Die Forschungsinteressen von Christian Rehtanz liegen im Bereich von Energiesystemen. Schwerpunkte sind die elektrischen Energienetze und deren Auslegung, Planung sowie informations- und regelungstechnische Überwachung, des Weiteren Fragen der Integration neuer Komponenten wie zum Beispiel leistungselektronischer Netzregler und Speicher. Er arbeitet damit in einem Bereich von hoher gesellschaftlicher Aktualität, bei dem es um die Gestaltung und den Betrieb eines zukunftsfähigen Energiesystems geht, das den Kriterien der Umweltverträglichkeit, Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit für die Versorgung gleichermaßen genügt. Die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten seines Instituts haben – auch durch gute Zusammenarbeit mit der Industrie – anerkannte Relevanz für die Lösung vieler hoch aktueller Probleme der elektrischen Energietechnik. Vier Monographien, mehr als 180 wissenschaftliche Publikationen und zahlreiche Patente belegen seine hohe Produktivität als Wissenschaftler. Hohe Auszeichnungen, wie der „World Top 100 Young Innovators Award 2003“ des MIT oder auch seine Adjunct Professur der Hunan Universität in Changsha/China zeugen von seiner internationalen Reputation. Er ist aktives Mitglied nationaler und internationaler Gremien wie dem Verband der Elektrotechnik (VDE), dem Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) und dem Conseil International des Grands Réseaux Électriques (CIGRE).
Christian Rehtanz, Jg. 1968, hat Elektrotechnik in Dortmund studiert und wurde dort 1997 promoviert. Während seiner anschließenden Industrietätigkeit habilitierte er sich 2002 an der ETH Zürich und erwarb die venia legendi für das Fachgebiet „Systeme in der elektrischen Energieversorgung“. Ab 2000 arbeitete er bei ABB Corporate Research in Baden-Dättwil/Schweiz, zunächst als Mitarbeiter, dann als Gruppenleiter und Forschungsprogrammleiter. Ab 2003 war er Entwicklungsleiter und Mitglied der Geschäftsführung im Geschäftsgebiet „Power Systems“ bei ABB in Zürich. Anschließend (2005-2007) leitete er das neu gegründete ABB-Forschungszentrum in China mit Standorten in Peking und Shanghai. 2007 nahm er den Ruf an die TU Dortmund auf den Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft an und ist seit 2011 Leiter des dortigen neu gegründeten Instituts für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft (ie3).
Neben Christian Rehtanz wurden sieben weitere Mitglieder dazu gewählt: Martin Carrier, Hartmut Döhner, Philip van der Eijk, Weyma Lübbe, Michael Quante, Constance Scharff und Melanie Trede. Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 168 Ordentliche und 89 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 68 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.
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