Einsteintag 2011 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

02.12.2011 | BBAW/21/2011

Zum sechsten Mal beging die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften den Einsteintag in Potsdam. Neben dem Leibniztag zu Ehren des Gründers der Akademie, der jeweils in Berlin stattfindet, ehrt der zweite große Festtag mit Albert Einstein eines der berühmtesten Akademiemitglieder des 20. Jahrhunderts. Der Einsteintag ist zugleich Ausdruck der doppelten Verbundenheit mit den Ländern Berlin und Brandenburg.

Zum sechsten Mal beging die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften den Einsteintag in Potsdam. Neben dem Leibniztag zu Ehren des Gründers der Akademie, der jeweils in Berlin stattfindet, ehrt der zweite große Festtag mit Albert Einstein eines der berühmtesten Akademiemitglieder des 20. Jahrhunderts. Der Einsteintag ist zugleich Ausdruck der doppelten Verbundenheit mit den Ländern Berlin und Brandenburg. Auf den Festsitzungen werden neu gewählte Akademiemitglieder vorgestellt und vielversprechende Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet.
 

Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Professor Dr. Günter Stock betonte in seiner Grußansprache, dass die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ein „vitales Beispiel für eine sehr gelungene Kooperation zweier Bundesländer“ sei. Er begrüßte die Ratifizierung des reformierten Staatsvertrages, der zum 1. Dezember 2011 in Kraft trat und dankte den Ministerien in Berlin und Brandenburg für ihr Engagement in dieser Frage. Der reformierte Staatsvertrag ermöglicht der Akademie, die Arbeitsstrukturen „an neue Bedürfnisse und Gegebenheiten“ anzupassen. Er erlaubt unter anderem die Wahl eines Senats, der die Akademie mit dem für sie relevanten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Umfeld vernetzt, sowie die Wahl mehrerer Vizepräsidenten.
 

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, betonte in ihrem Grußwort, der Einsteintag sei „längst eine feste Größe in der Hauptstadtregion und ein eindrucksvoller Beleg für die erfolgreiche gemeinsame Wissenschaftspolitik der Länder Berlin und Brandenburg“. Die Akademie werde auch weiterhin einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, dass „die wichtigen Fragen unserer Zeit öffentlich diskutiert und wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze erarbeitet“ würden.
 

Den Festvortrag über „Biomimetische Chemie: Lösungen für den Planet Erde“ hielt Professor Dr. Markus Antonietti, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung Potdam/Golm. Er skizzierte darin zentrale Probleme kommender Generationen wie die Verknappung natürlicher Ressourcen, den steigenden Energiebedarf, die Belastung der Atmosphäre und den damit verbundenen Klimawandel, um mögliche Lösungsstrategien aufzuzeigen. Seine Vision zur mittelfristigen Stabiliserung des Kohlendioxidniveaus in der Luft sei eine der Natur nachempfundene Technologie: die molekulare Biomimetik. Denn mithilfe der hydrothermalen Karbonisierung und der künstlichen Photosynthese könne man vermutlich schon bald nicht nur das CO2-Problem, sondern auch die Sicherstellung nachhaltiger Energie lösen. Seines Erachtens gehe es daher inzwischen weniger um die wissenschaftliche Machbarkeit dieser Verfahren, als vielmehr um deren Wirtschaftlichkeit wie überhaupt um die gesellschaftliche Bewertung einer stabilen Atmosphäre.
 

Der Einsteintag bildete zugleich den festlichen Rahmen für die Vorstellung der am Nachmittag von der Versammlung der Akademiemitglieder gewählten beiden Vizepräsidenten: Professor Dr. Klaus Lucas wurde in seinem Amt bestätigt, neu gewählt wurde Professor Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies. Die Amtsperiode beginnt am 1.1.2012.
 

Klaus Lucas, Jg. 1943, Prof. Dr.-Ing., Lehrstuhl für Technische Thermodynamik/Emeritus an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
 

Christoph Markschies, Jg. 1962, Ordinarius für Historische Theologie, seit 2004 Lehrstuhl für Ältere Kirchengeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, von 2006 bis 2010 deren Präsident.
 

Vizepräsident Klaus Lucas stellte auch die am Nachmittag von der Versammlung bestätigten neuen Mitglieder der Akademie vor (PM 20/2011):
 

Harald Budelmann, Jg. 1952, Bauingenieur, seit 1998 Professor für Baustoffkunde und Stahlbeton sowie geschäftsführender Direktor der Materialprüfanstalt für das Bauwesen an der TU Braunschweig. Technikwissenschaftliche Klasse.
 

Thomas Sikora, Jg. 1958, Elektrotechniker, seit 2002 Professor für Nachrichtenübertragung an der TU Berlin. Technikwissenschaftliche Klasse.
 

Zudem verlieh Präsident Günter Stock die Nachwuchspreise der Akademie (PM 18/2011):
 

• Der Eva und Klaus Grohe-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Infektiologie ging an den Mykobakteriologen PD. Dr. rer nat. Stefan Niemann, der zu den weltweit führenden Forschern auf dem Gebiet der Populationsgenetik von Tuberkulosebakterien gehört.
 

• Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Monika Kutzner Stiftung zur Förderung der Krebsforschung erhielt der Dermatologe PD Dr. med. Alexander Rösch, der mit seinen Forschungen wesentlich zum Verständnis der Tumorentstehung und –progression beigetragen hat.
 

• Der Walter de Gruyter Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wurde an die Empirische Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. rer. soc. Monique Scheer verliehen, die in ihren Arbeiten u.a. anhand von Marienerscheinungen im 20. Jahrhundert religiöse Traditionen, alltagsweltliche Kultpraxis und deren politische Instrumentalisierung untersucht hat.
 

• Den Liselotte Richter-Preis der Leibniz-Edition Potsdam der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erhielten Ludwig Kuhn, Mirjam Sabionski und Nele Tast vom Gottfried Arnold Gymnasium Perleberg, die Leibniz’ Text „L’Allemagne Vangée. Satyre“ zum deutsch-französischen Verhältnis ediert haben.
 

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Jann Jakobs verlieh den 5. Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis an Dr. Susanne Mildner für ihre hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Literaturwissenschaften.
 

Pressemitteilung als PDF (PDF, 52KB)

 

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