Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) sowie die anderen Länderakademien arbeiten in der Politik- und Gesellschaftsberatung in Deutschland zusammen.
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina wurde am 14. Juli 2008 auf Grundlage des Beschlusses der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder vom 18. Februar 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Aufgrund dieses Beschlusses nimmt die Leopoldina im Zusammenwirken mit acatech und der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften die Aufgabe der wissenschaftsbasierten Gesellschafts- und Politikberatung als Nationale Akademie wahr. Zu Grunde liegende Idee war die Schaffung einer legitimierten Institution, die ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen oder politischen Interessen wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen wissenschaftlich bearbeitet, die Ergebnisse der Politik und der Öffentlichkeit vermittelt und diese Themen national wie international vertritt.
Damit alle Wissenschaftsdisziplinen in ihrer Breite angemessen repräsentiert werden, hat die Leopoldina auf Empfehlung der GWK ein Koordinierungsgremium für die Politik- und Gesellschaftsberatung eingerichtet. Dieses Koordinierungsgremium setzt sich zusammen aus je drei Vertretern der Leopoldina, der acatech und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Ein Vertreter der Akademienunion wird dabei stets von der BBAW benannt. Den Vorsitz des Koordinierungsgremiums hat der Leopoldina-Präsident. „Diese integrative Zusammenarbeit deckt die gesamte Breite des Wissenschaftsspektrums ab und bündelt das intellektuelle Potenzial von Mitgliedern unterschiedlicher Akademien“, so Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Volker ter Meulen. „So wird die naturwissenschaftlich-medizinische Expertise der Leopoldina durch die hohe Kompetenz der BBAW und der anderen Länderakademien auf dem Gebiet der Geistes- und Sozialwissenschaften ergänzt, während die acatech im Bereich der Technikwissenschaften besonders ausgewiesen ist.“
Laut acatech-Präsident Prof. Dr. Reinhard Hüttl eröffnet diese Zusammenarbeit für Politik und Gesellschaft große Chancen, denn „Zukunftsfragen orientieren sich nicht an Fächergrenzen. Im Zusammenwirken der Disziplinen kann die Wissenschaft in Deutschland so den besten Stand des Wissens zusammentragen und zu wissenschaftlich fundierten Entscheidungen beitragen.“ Das Koordinierungsgremium stimmt die Themen der Politikberatung ab. Zur Erarbeitung von Stellungnahmen oder Empfehlungen setzt es Arbeitsgruppen ein und verabschiedet diese nach externer Evaluierung. Stellungnahmen und Empfehlungen können je nach Thematik von unterschiedlichem Umfang und unterschiedlicher Komplexität sein. Dies hängt davon ab, ob es sich um interdisziplinäre bzw. eher fachspezifische Themenkomplexe handelt oder ob zu tagespolitischen aktuellen Themen ad hoc Stellung bezogen wird. Die Ergebnisse werden als wissenschaftliche Expertise in verständlicher Weise der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Unser Ziel ist es, möglichst vorausschauend tätig zu werden, um auskunftsfähig zu sein, wenn die Gesellschaft oder die Politik diesen Rat aktiv suchen“, so BBAW-Präsident Prof. Dr. Günter Stock.
In den zu erarbeitenden Papieren wird unabhängig vom Grad des herrschenden Zeitgeistes grundsätzlich das zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbare Wissen berücksichtigt, um so politische Diskussionen und gesellschaftliche Diskurse kritisch begleiten zu können. Im Gegensatz zu umfangreichen interdisziplinären und zeitaufwändigen Empfehlungen sind fachspezifische Stellungnahmen in kürzerer Zeit und mit geringerem Aufwand zu erstellen. Die dritte Form von Empfehlungen sind ad hoc-Stellungnahmen, die je nach tagesaktuellem Bedarf erforderlich sein können. „Hier kann es sich um eine kurzfristig angekündigte Novellierung eines Gesetzes oder eine plötzlich auftretende Gefahrensituation handeln. Dann kann es geboten sein, ad hoc eine Kommission aus wenigen Experten einzusetzen, die innerhalb kürzester Zeit in der Lage ist, eine Empfehlung vorzulegen“, ergänzt Stock.
Das Koordinierungsgremium tritt vierteljährlich zusammen. Es hat Verfahrensregeln und Leitlinien für die Politikberatung beschlossen und begonnen, Beratungsthemen zu identifizieren. Themen, zu denen Arbeitsgruppen gebildet wurden, sind die „Energieforschung“, „Quantentechnologie“ und die „Prädiktive Diagnostik“ (siehe gesonderte Informationen im Anhang). Das Konzept für ein integriertes Energieforschungsprogramm für Deutschland ist ab 14 Uhr abrufbar auf www.leopoldina-halle.de unter Aktuelles.
__________________________________
Caroline Wichmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
- Nationale Akademie der Wissenschaften -
Emil-Abderhalden-Str. 37
D - 06108 Halle / Saale
Berliner Büro:
Reinhardtstr. 14
D - 10117 Berlin
Telefon: +49 (0) 345-472 39 - 800
Telefax: +49 (0) 345-472 39 - 809
Mobil: +49 (0) 151 / 156 49 436
E-Mail: caroline.wichmann@leopoldina-halle.de