Ein Leben auf Standby. Die modernen Volksleiden Stress, Burnout und Depression

2008 waren deutsche Arbeitnehmer allein wegen Burnout-Symptomen fast zehn Millionen Tage krank. Was ist Stress überhaupt und gab es ihn schon immer? Können wir Burnout und Depressionen überhaupt vorbeugen? Liegen die Ursachen für diese Krankheitsbilder wirklich in unserer modernen, anforderungsintensiven Lebensumwelt und den psychosozialen Belastungen oder hängen sie mit der individuellen Charakterstruktur und der Lebensgeschichte jedes Einzelnen zusammen? Bei der gemeinsamen Veranstaltung der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, der Leibniz-Gemeinschaft und der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland soll über diese Fragen diskutiert werden.

Ein Leben auf Standby. Die modernen Volksleiden Stress, Burnout und Depression
Ein Leben auf Standby. Die modernen Volksleiden Stress, Burnout und Depression

Stress ist normal und gehört zum Leben. Wenn der Stress allerdings nicht durch Phasen der Entspannung abgebaut werden kann, sondern zum Dauerzustand wird, besteht die Gefahr, dass sich Krankheitsbilder wie chronische Erschöpfung, Burnout und Depressionen entwickeln.

 

Belastungen wie Termin- und Leistungsdruck, Jobunsicherheit, Zukunftsängste, die Pflege von Angehörigen oder das Erziehen von Kindern lassen den Raum für Entspannung häufig schwinden – mit fatalen Folgen: 2008 waren deutsche Arbeitnehmer allein wegen Burnout-Symptomen fast zehn Millionen Tage krank. Laut einer 2009 veröffentlichten Studie der Betriebskrankenkassen entstehen dadurch Kosten in Höhe von 6,3 Milliarden Euro. Auch wenn sie noch auf Platz vier der häufigsten Krankheiten rangieren – die Tendenz ist steigend –, so lösen psychisch bedingte Krankheiten bereits jetzt die längsten Fehlzeiten von Arbeitnehmern aus (DAK-Gesundheitsreport).

 

Welche Faktoren spielen beim Entstehen dieser Leiden zusammen? Liegen die Ursachen für Stress, Burnout und Depressionen wirklich in unserer modernen, anforderungsintensiven Lebensumwelt und den psychosozialen Belastungen oder hängen sie mit der individuellen Charakterstruktur und der Lebensgeschichte jedes Einzelnen zusammen? Welche Auswege aus dem Stress gibt es? Was ist Stress überhaupt und gab es ihn schon immer? Können wir Burnout und Depressionen überhaupt vorbeugen? Wie finde ich die richtige Therapie? Welche innovativen Behandlungskonzepte gibt es? Welche Folgekosten kommen auf unser Gesundheitswesen zu? Zu einer Diskussion dieser und weiterer Fragen laden wir Sie herzlich ein!

 

Programm

 

18:00 Uhr
Begrüßung
Podiumsdiskussion

 

19:15 Uhr
Offene Diskussion mit dem Publikum

 

20:00 Uhr Ende der Podiumsdiskussion

 

Referenten und Statements

 

Depressionen sind – heute wie früher – häufige, schwere und lebensbedrohliche Erkrankungen
Ulrich Hegerl
Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie/Universitätsklinikum Leipzig, Sprecher des vom Bundesforschungsministerium geförderten Kompetenznetzes „Depression, Suizidalität“

 

Burnout und der Wandel der Arbeit
Herbert Heuer
Professor für Arbeitspsychologie und Experimentelle Psychologie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Technischen Universität Dortmund

 

Kompetenzen für die Bewältigung von Belastungen
Leo Montada
Professor für Psychologie sowie Direktor des Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation an
der Universität Trier (1979-2004), Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der
Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

 

Moderation: Dr. Hartmut Wewetzer
Leiter des Wissenschaftsressorts, Tagesspiegel

 

Geisteswissenschaft im Dialog ist ein gemeinsames Projekt der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, der Leibniz-Gemeinschaft und der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Schirmherrin ist Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

 

Eine Veranstaltung im Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung.

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