Ehrung von Professor Dr. iur. Dr. h.c. mult. Hans F. Zacher (†) mit der Leibniz-Medaille 2015

03.06.2015 | BBAW/PM-07/2015

Die BBAW ehrt in diesem Jahr Herrn Professor Dr. iur. Dr. h.c. mult. Hans F. Zacher (†) mit der Verleihung der Leibniz-Medaille für dessen herausragende Verdienste um die Förderung der Wissenschaften. Gewürdigt werden seine außerordentlichen Leistungen im Zusammenhang mit dem Ausbau des deutschen Forschungssystems in den Jahren nach der deutschen Einigung und sein herausragender Beitrag zur Entwicklung neuer Formen der Organisation von Spitzenforschung in Deutschland.

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ehrt in diesem Jahr Herrn Professor Dr. iur. Dr. h.c. mult. Hans F. Zacher (†) mit der Verleihung der Leibniz-Medaille für dessen herausragende Verdienste um die Förderung der Wissenschaften. Gewürdigt werden seine außerordentlichen Leistungen im Zusammenhang mit dem Ausbau des deutschen Forschungssystems in den Jahren nach der deutschen Einigung und sein herausragender Beitrag zur Entwicklung neuer Formen der Organisation von Spitzenforschung in Deutschland.


Hans F. Zacher, geboren 1928 im niederbayerischen Erlach am Inn, der zunächst an der Universität des Saarlandes (ab 1963) und ab 1971 Öffentliches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrte, war Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik. Als einer der führenden deutschen Rechtsgelehrten hat er das Sozialrecht und die Sozialpolitik in ihrer wissenschaftlichen wie praktischen Bedeutung maßgeblich geprägt und seiner Disziplin neue Horizonte eröffnet.


Hans F. Zachers von 1990 bis 1996 währende Amtszeit als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) stand ganz im Zeichen der Wiedervereinigung sowie der Neustrukturierung und Gestaltung hin zu einer international wettbewerbsfähigen, einheitlichen deutschen Forschungslandschaft. Mit einem Sofortprogramm errichtete die Max-Planck-Gesellschaft unter seiner Führung und der tatkräftigen Mitgestaltung ihres Generalsekretärs Dr. Wolfgang Hasenclever u.a. 27 Arbeitsgruppen an ostdeutschen Universitäten, die wesentlich zur Neubelebung der Forschung in den neuen Ländern beitrugen. Bis 1998 konnten dort dank seiner Initiative 18 neue Max-Planck-Institute aufgebaut werden. Für die im Gegenzug erforderliche Einsparung von 740 Planstellen der Max-Planck-Gesellschaft im Westen, konnte Hans Zacher die Gremien und Mitglieder der MPG gewinnen. Nicht zuletzt gelang es in jenen Jahren, neue Formen der Zusammenarbeit der Max-Planck-Gesellschaft mit den Universitäten zu erproben und einzurichten in der Erkenntnis, dass Spitzenforschung ohne Anschluss an die Universität oft nicht in der Lage ist, die für Höchstleistungen notwendige kritische Masse zu erreichen.


Hans F. Zachers besonnener, weitsichtiger Führung und Gestaltungskraft ist es zu verdanken, dass die Max-Planck-Gesellschaft an einem entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Forschungssystems einen bleibenden Beitrag zu dessen Erweiterung und Erneuerung leisten konnte.
Hans F. Zacher ist am 18. Februar 2015 in Starnberg verstorben.


Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht seit 1998 die Leibniz-Medaille an Einzelpersönlichkeiten bzw. Arbeitsgruppen als Anerkennung für Verdienste um die Förderung der Wissenschaften. Die Medaille kann jährlich verliehen werden; zuletzt erhielten sie 2013 Professor Dr. Dr. h. c. mult. Paul Raabe (†), Alois M. Schader und das Kuratorium des Fonds der Chemischen Industrie, 2012 Friede Springer, 2011 Fotis C. Kafatos und Ernst-Ludwig Winnacker sowie 2010 Klaus Tschira (†).
 

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