Dr. rer. pol. Arend Oetker erhält die Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

24.04.2006 | 5

PRESSEMITTEILUNG
BBAW/PR-05/2006
21. April 2006

Auszeichnung für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften

Dr. rer. pol. Arend Oetker

erhält die Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Indem die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Arend Oetker ihre Auszeichnung für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften verleiht, ehrt sie sowohl einen überragenden Wissenschaftsförderer, -politiker und Mäzen als auch einen Unternehmer, der sich seiner sozialen Verantwortung in Freude und Professionalität bewusst ist, der als Vorbild in einer bürgerlichen Gesellschaft weite Ausstrahlung besitzt und zur Nachahmung einlädt.

Arend Oetker, 1939 geboren, studierte Betriebswirtschaftslehre und Politische Wissenschaften in Hamburg, Berlin und Köln. Nach der Promotion folgen Tätigkeiten in verschiedenen unter-nehmerischen Funktionen sowie Mandate in Kontrollgremien in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG, Berlin sowie u.a. Präsident des Verwaltungsrates der Hero AG, Lenzburg/Schweiz und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Schwartauer Werke GmbH & Co. KGaA, Bad Schwartau.

Schon früh hat sich Arend Oetker ehrenamtlich in Verbänden sowie für Kultur und Wissenschaft engagiert. Er ist seit langem aktiv im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) als Vizepräsident und Schatzmeister, im Präsidium und Vorstand der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und als ständiger Gast im Präsidium der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG); des weiteren gehört er dem Senat der Max-Planck-Gesellschaft sowie dem Kuratorium der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung als Mitglied an. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V., Berlin, und der Deutschen Stiftung Musikleben, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, bundesweit den hochbegabten Nachwuchs in der klassischen Musik zu fördern. Fernerhin ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Philharmonie GmbH. Nachdem er bereits seit 1977 stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft (Essen) war, der Gemeinschaftsaktion der Wirtschaft zur Förderung der Wissenschaft, wurde Arend Oetker 1998 zu dessen Präsidenten gewählt.

Kennzeichnend für Arend Oetkers eindrucksvolle Förderungsaktivitäten ist, dass er stets den Dialog mit Künstlern und Wissenschaftlern gesucht hat. Im Wissenschaftsbereich hat der Stifterverband unter Arend Oetkers Führung eine Reihe besonderer Initiativen der Förderung in und für die Wissenschaft angestoßen, so beispielsweise die Initiative „PUSH: Dialog Wissenschaft und Gesellschaft“, die sich um ein besseres „gesellschaftliches Verständnis für Wissenschaft“ und um „ihre dauerhafte Finanzierung“ bemüht. Mit dieser Initiative gab der Stifterverband den Anstoß zur Gründung der Gemeinschaftsaktion der Wissenschaftsorganisationen „Wissenschaft im Dialog“, die gemeinsam mit dem Bundesforschungsministerium seit 2000 die Wissenschaftsjahre veranstaltet und das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit auf eine neue Basis gestellt hat. Auch die qualifizierte Umstellung der Studienabschlüsse auf Bachelor- und Masterabschlüsse im Rahmen des Bologna-Prozesses ist Oetker wichtig, auch hier hat sich der Stifterverband seit vielen Jahren engagiert und für die gestuften Studiengänge eingesetzt. Insbesondere mit der Aktion „Bachelor welcome!“, die von führenden deutschen Unternehmen ins Leben gerufen wurde, hat Oetker Initiativen mit auf den Weg gebracht, die den Universitäten dabei helfen, diesen Umstellungsprozess zu bewältigen. Erheblichen Anteil hatte Arend Oetker auch beim Aufbau der German University in Kairo.

Arend Oetker setzt sich aber auch im grundsätzlichen, wissenschaftspolitischen Rahmen für die Förderung der Wissenschaften ein. So appellierte er im April 2005 als Präsident des Stifterverbandes in einem Brief an die Ministerpräsidenten der unionsregierten Bundesländer, sich für eine rasche Unterzeichnung des „Paktes für Forschung“ einzusetzen und die Exzellenzinitiative für Spitzenhochschulen zügig auf den Weg zu bringen. Im Vorfeld der jüngsten Bundestagswahl wandte er sich an die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, dass der Stifterverband dazu beitragen wolle, das Thema „Innovationsfähigkeit Deutschlands“ zu einem herausragenden Wahlkampfthema zu machen, um somit auch die Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verbessern zu helfen.

In Arend Oetkers Person und seinem beispielhaften Wirken sind die Dichotomien von Kultur und Ökonomie, von Geist und Kapital aufgehoben – er ist ein „Künstler des Unternehmertums“, ein Künstler im Unternehmerkreis und zugleich ein Unternehmer im Kreise von Künstlern und Wissenschaftlern.

Dr. rer. pol. Arend Oetker ist ein herausragender Mäzen im klassischen Sinne eines selbstlosen Förderers. Bereits seit Jahren hat er eine Fülle ehrenamtlicher Funktionen und Aufgaben im Bereich der Wissenschafts-, Kunst- und Kulturförderung inne. Er ist er ein Netzwerker im besten Sinne des Wortes, weil er mit Rat und Tat, Kompetenz und Professionalität, mit humorvoller Ernsthaftigkeit und menschlicher Verbindlichkeit die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur in beispielhafter Weise miteinander zu verknüpfen versteht.

Die Leibniz-Medaille wird am 6. Mai 2006 im Rahmen des diesjährigen Leibniztages der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vergeben.

 

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