Auf der Festsitzung zu ihrem diesjährigen Einsteintag am 28. November 2014, 19 Uhr, im Nikolaisaal in Potsdam, verleiht die Akademie Dr. Olga Valerievna Chermyaninova den Sigrid und Heinz Hannse-Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Frauenheilkunde. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und kann jährlich für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Frauenheilkunde verliehen werden. Ausgezeichnet werden Forscherinnen und Forscher, vorzugsweise aus Osteuropa, die noch am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen.
Olga Valerievna Chermyaninova, Jg. 1985, arbeitet auf dem Gebiet der Frauenheilkunde. Ihr Forschungsgebiet ist die Optimierung der Maßnahmen zur Invitro-Fertilisation (IVF). Sie ist Postdoktorandin und Junior Research Scientist am Institute of Maternal and Infant Health des Ministeriums für Gesundheit und Soziale Entwicklung der Russischen Föderation in Ekaterinburg. Sie hat in Tomsk Medizin studiert (2002-2008) und wurde 2011 in Ekaterinburg promoviert. Als Postdoktorandin absolviert sie ein Forschungsstudium im Bereich Geburtshilfe und Gynäkologie (2011-2014, Ekaterinburg). Sie hat zertifizierte Zusatzqualifikationen in Ultraschall-Diagnose (2011, Ekaterinburg) sowie in Assistierenden Reproduktionstechnologien bei Unfruchtbarkeit des Mannes oder der Frau (2011 und 2012, Moskau) erworben.
Frau Chermyaninova geht es bei ihren Forschungen vornehmlich um die Rolle des Renin-Angiotensin-Aldosterone Systems (RAAS) und des Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) beim Entstehen der exzessiven Stimulation der Ovarien (ovarian hyperstimulation syndrome - OHSS). Hierzu untersuchte sie Frauen mit einem Altersdurchschnitt von 32 Jahren mit diagnostizierter hormonbedingter Infertilität. Umfangreiche Hormonbestimmungen aber auch genetische Studien wurden durchgeführt, um die zum Teil lebensbedrohlichen Situationen dieser iatrogenen Komplikation zu untersuchen.
Die Ergebnisse sind noch nicht eindeutig, gleichwohl gibt es klare Hinweise auf eine Rolle von Angiotensin II bei den Patientinnen, die in eine kritische Situation gerieten. Weitere Arbeiten müssen zeigen, ob die ebenfalls gefundenen Veränderungen in genetischen Markern ursächlich mit dem Krankheitsbild in Zusammenhang gebracht werden können. Insgesamt handelt es sich um eine sehr interessante Studie, die das Ziel verfolgt, die medizinisch etablierten Methoden bei der Invitro-Fertilisation, die nach einem klaren Schema durchgeführt werden, so zu verfeinern, dass Nebenwirkungen reduziert werden können.
Frau Chermyaninova nutzt den Sigrid und Heinz Hannse-Preis zu einem mehrwöchigen Gastaufenthalt am Universitären Kinderwunschzentrum Lübeck bei Professor Dr. Georg Griesinger.
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