Montag, 11. Juni 2007, 19 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt,
Jägerstraße 22/23, 10777 Berlin, Einstein-Saal
Wissenschaftlicher Vortrag in englischer Sprache von
Dr. Dana Sajdi (Zentrum Moderner Orient, z.Zt. Fellow des Forschungsprogramms «Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa »)
Moderation: Prof. Dr. Thomas Bauer (Universität Münster, z.Zt. Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin)
Wenn über die Druckkultur und die Geschichte des Buchs in der arabischen Welt gesprochen wird, stellt sich zunächst die Frage, wie es zu der Verzögerung der Einführung der Drucktechnologie in der Region kam. Ganz sicher hat diese Tatsache mit der besonderen Rolle des Arabischen als heilige Sprache des Koran zu tun. Diese Antwort impliziert darüber hinaus eine kulturelle Stagnation, die mit einer außergewöhnlichen religiösen Sensibilität zusammenhängt. Der Vortrag möchte nicht nur die Antwort aufdecken, sondern bereits die ursprüngliche Fragestellung sprengen. Dana Sajdi argumentiert gegen die technologische Determiniertheit, die dieses Forschungsgebiet bisher ausgezeichnet hat und schlägt eine neue Herangehensweise und neue Fragestellungen vor, die Wissenverbreitung in der arabisch-islamischen Geschichte zu verhandeln.
Dr. Dana Sajdi studierte in Nablus, Amman, Cairo und New York und promovierte an der Columbia University mit einer Dissertation zu “Peripheral Visions: The Worlds and Worldviews of Commoner Chronicles in the 18th Century Ottoman Levant.” Sie war Assistant Professor für Geschichte des Nahen Osten an der Concordia University, Montreal und Fellow der Arbeitsgruppe Moderne und Islam am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2005/6). Dana Sajdi arbeitet zur Zeit am Zentrum Moderner Orient zum Thema “Civic Identity and Narrations of the City of Damascus from the 11th to the 20th Centuries”.
Der Eintritt ist frei. Anschließend laden wir Sie zu einem Weinempfang in unserem Wintergarten ein.