Die Zukunft der Grünen Gentechnologie

10.06.2013 | BBAW/08/2013

Der Einsatz der Gentechnologie bei Pflanzen ist in Deutschland sehr umstritten. Derzeit werden hier keine gentechnisch veränderten Pflanzen kommerziell angebaut. Gleichzeitig steigen die weltweiten Anbauflächen solcher Pflanzen kontinuierlich an. Verpasst Deutschland den Anschluss? Auch die Pflanzenforschung entwickelt sich rasant weiter und nutzt völlig neue Methoden. Entstehen dabei womöglich weniger umstrittene Alternativen?

Der Einsatz der Gentechnologie bei Pflanzen ist in Deutschland sehr umstritten. Derzeit werden hier keine gentechnisch veränderten Pflanzen kommerziell angebaut. Gleichzeitig steigen die weltweiten Anbauflächen solcher Pflanzen kontinuierlich an. Verpasst Deutschland den Anschluss? Auch die Pflanzenforschung entwickelt sich rasant weiter und nutzt völlig neue Methoden. Entstehen dabei womöglich weniger umstrittene Alternativen? Der neue Themenband „Grüne Gentechnologie“ der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Gentechnologiebericht“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften liefert auch in seiner 3., völlig neubearbeiteten und ergänzten Auflage eine interdisziplinäre Analyse des aktuellen Stands von Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Aspekten. Zentral ist dabei die Lage in Deutschland.

 

Bernd Müller-Röber, Molekularbiologe und Sprecher der Arbeitsgruppe, betont: „Die Vielfalt und bisherigen Erfolge der neuen Methoden deuten auf eine weiter zunehmende Bedeutung gentechnologischer Verfahren für die Pflanzenzüchtung hin. Ob die neuen Ziele und Wege aber auch in Deutschland zu einer besseren Verbraucherakzeptanz führen werden, bleibt offen.“ Auch Heike Baron, Beitragende des Themenbands und Expertin beim Informationsdienst i-bio, sieht nach wie vor Akzeptanzprobleme: „Die grüne Gentechnik ist in Europa zum Symbol negativer Aspekte der modernen, industrialisierten Landwirtschaft geworden und wird als ein weiterer Schritt in eine insgesamt als falsch empfundene Richtung gesehen“. Doch die rasanten wissenschaftlichen Fortschritte, die im Band vorgestellt werden, bieten neuartige Lösungsansätze, etwa Pflanzen, die widerstandsfähig gegen Schädlinge sind, Wasser effizienter nutzen oder eine verbesserte Nährstoffzusammensetzung aufweisen. Die Arbeitsgruppe aus namhaften Wissenschaftlern plädiert daher dafür, dass zukunftsorientierte Anwendungen der grünen Gentechnik in Deutschland öffentlich gefördert und weiterentwickelt werden sollten.

 

Aufgegriffen werden in der Studie auch mögliche Auswirkungen der grünen Gentechnologie auf Gesundheit und Umwelt, ihr ökonomischer Nutzen, der politische Rahmen sowie ethische Aspekte und die Frage nach einem möglichen Beitrag zur Welternährung. Umfangreiches Zahlenmaterial rundet den Bericht ab. Damit führt das Buch das langjährige Monitoring der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu Fragen der Gentechnologie in Deutschland in bewährter Weise fort.

 

Bernd Müller-Röber, Mathias Boysen, Lilian Marx-Stölting, Angela Osterheider (Hrsg.)
Grüne Gentechnologie. Aktuelle wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen (Forschungsberichte der interdisziplinären Arbeitsgruppen, Band 31, hrsg. von der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften) , 3., völlig neubearbeitete und ergänzte Auflage, Dornburg 2013, Forum W – Wissenschaftlicher Verlag, 288 Seiten, geb. 39.90 €, ISBN 978-3-940647-05-4.

Ansprechpartnerin für inhaltliche Nachfragen, das druckfähige Cover und Presseexemplare


Dr. Lilian Marx-Stölting, IAG Gentechnologiebericht
Tel. 030 20370 625, Fax. 030 20370 444, E-Mail: marx-stoelting@bbaw.de
Eine Zusammenfassung des Buches (Deutsch/Englisch) ist unter

http://www.gentechnologiebericht.de/gen/publikationen/grune-gentechnologie-2013 abrufbar.

 

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