Der Philosoph Dominik Perler wurde zum neuen Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt

22.06.2007 | 13

Dominik Perler, Jahrgang 1965, wurde im Rahmen der Versammlung zum Leibniztag 2007 zum Ordentlichen Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse gewählt.

Dominik Perler studierte in Fribourg, Bern und Göttingen Philosophie und Russistik. 1992 promovierte er in Fribourg, wurde mit dem Vigener-Preis für die beste geisteswissenschaftliche Dissertation ausgezeichnet und habilitierte sich nach einem Aufenthalt an der Cornell University und einer Tätigkeit als Visiting Assistant Professor an der University of California in Los Angeles 1996 in Göttingen mit einer Arbeit über „Repräsentation bei Descartes“. 1995 erhielt er für seine Dante-Edition den Kulturpreis des Fürsten Franz Josef von Lichtenstein. Er weilte 1996 als University Lecturer am All Souls College in Oxford und wurde 1997 als Ordinarius für Philosophie nach Basel gerufen. 2001 hielt er die „Conférences Pierre Abélard“ an der Université de Paris IV, Sorbonne. 2003 folgte er dem Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie.

D. Perlers Forschungsschwerpunkte sind die Philosophie des Mittelalters und der frühen Neuzeit; seine systematischen Interessen gelten der Philosophie des Geistes, der Erkenntnistheorie und der Ontologie. Mit fünf Monografien, fünf Editionen, Übersetzungen und Kommentaren sowie zahlreichen Herausgeberschaften ist er ein international anerkannter Spezialist für die Fragen der neuzeitlichen Philosophie und ihre Ursprünge im mittelalterlichen Denken. Er gilt als einer der wenigen Experten für die Rezeption des arabischen Denkens im lateinischen Westen. Er hat sich mit der Logik und Semantik befasst, die im 14. Jahrhundert in Oxford und Paris entwickelt worden sind, und ist in der Debatte über Fragen der Gegenwartsphilosophie mit Arbeiten wie der zur Theorie der Internationalität, zur Theorie des Bewusstseins oder der zusammen mit Markus Wild veröffentlichte Studie über den „Geist der Tiere“ präsent. Neben den Beiträgen zur aktuellen Diskussion betreibt er seine historischen Studien weiter – Zeugnis dessen ist seine 2006 erschienene Studie über „Zweifel und Gewissheit. Skeptische Debatten im Mittelalter“.

D. Perler ist Herausgeber bzw. Mitherausgeber zahlreicher namhafter nationaler und internationaler Fachjournale. 2006 erhielt er für seine historischen und systematischen Forschungen den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

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