Der Fonds der Chemischen Industrie ist eine Institution zur Förderung der chemischen Grundlagenforschung sowie der Nachwuchsförderung in der Chemie, die national und international einzigartig ist. Die Förderung erstreckt sich von der Chemieausbildung über die Breitenförderung an Schulen bis hin zur Spitzenforschung an Hochschulen. Darüber hinaus steht die Nachwuchsförderung im Zentrum des FCI. Bemerkenswert ist, dass seine Förderung allein auf dem Leistungsprinzip basiert und kein Einfluss auf Forschungsthemen genommen wird. So ist sein Wirken ein hervorragendes Beispiel für Public Private Partnership zwischen Industrieforschung und akademischer Wissenschaft. Der Erfolg des Fonds hängt entscheidend vom hohen persönlichen Einsatz der in den Gremien tätigen Personen aus Industrie und Wissenschaft ab.
Seit seiner Gründung im Jahr 1950 agiert der Fonds als Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie. Die besondere Bewährungsprobe der Wiedervereinigung konnte der FCI vor allem durch die außergewöhnliche Einsatzbereitschaft der Kuratoriumsmitglieder und der Mitarbeiter bestehen. Mit den Vorbereitungen einer Forschungsbeihilfe für ostdeutsche Lehrende wurde sofort nach dem Mauerfall begonnen und bereits im August 1990 konnten die ersten 200 Bewilligungsschreiben über 1,5 Millionen DM an fast 200 Hochschullehrer versendet werden.
Im Zuge seiner engagierten Nachwuchsförderung vergibt der FCI seit 1965 zahlreiche Stipendien, um den besten Nachwuchs im Bereich der Chemie zu fördern. Darunter das Liebig-Stipendium für den Hochschullehrernachwuchs sowie Stipendien für Doktoranden und Lehramtsstudenten. Im Jahr 2012 flossen allein 7,4 Millionen Euro in die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und Stipendien.
Auf besondere Weise fördert der Fonds die Gemeinschaft der Forschenden und Lehrenden im akademischen Bereich. Auf Anstoß des Kuratoriums entstanden die „Steinheimer Gespräche“. Diese mehrtägige Veranstaltung berichtet über aktuelle Themen aus Wissenschaft und Industrie und bietet Raum für Vorträge über wissenschaftskulturelle und -politische Fragen. Unter den Teilnehmern sind Vertreter aus Industrie und Wissenschaft, Stipendiaten und angehende Hochschullehrer. Die Veranstaltung bringt den Nachwuchs aus allen Bereichen der Chemie zusammen und ist Grundlage für viele erfolgreiche Kooperationen.
Im Kuratorium sind Forschungsvorstände großer Chemie-Unternehmen und führende Hochschulchemiker vereint. Das Kuratorium ist das Entscheidungsgremium des Fonds, das in bestimmtem Fragen vom Forschungsbeirat unterstützt wird. Diese gelebte Gemeinschaft von Forschenden und Lehrenden aus dem akademischen und industriellen Bereich spiegelt sich auch in der Wahl des Vorsitzenden Andreas Kreimeyer und seines Stellvertreters François Diederich wieder.
Andreas Kreimeyer ist seit 2003 Mitglied im Vorstand der BASF SE. Dort ist er derzeit für die Bereiche Crop Protection und Coatings, die Region Südamerika, Biological & Effect Systems Research, BASF Plant Science sowie die BASF New Business verantwortlich. Darüber hinaus ist er Sprecher der Forschung. François Diederich, der auch Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist, ist seit 1992 ordentlicher Professor für Organische Chemie am Laboratorium für Organische Chemie der ETH Zürich.
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht die Leibniz-Medaille an Einzelpersönlichkeiten bzw. Arbeitsgruppen als Anerkennung für Verdienste um die Förderung der Wissenschaften. Die Medaille kann jährlich verliehen werden, bislang erhielten sie 2012 Friede Springer (Berlin), 2011 Fotis C. Kafatos (London) und Ernst-Ludwig Winnacker (Strasbourg), 2010 Klaus Tschira (Heidelberg), 2009 Manfred Erhardt, Senator a. D. (Berlin), 2008 Klaus J. Jacobs (Zürich), 2007 Hans Joachim Meyer (Bonn/Berlin), 2006 Arend Oetker (Essen/Berlin), 2005 Heinrich Meier (München), 2004 Hasso Plattner (Walldorf), 2003 Wolf Lepenies (Berlin), 2002 Jan Philipp Reemtsma (Hamburg), 2001 Reimar Lüst (Hamburg), 2000 Berthold Beitz (Essen), 1999 Hartmut Rahn (Remagen), 1998 Heinrich Pfeiffer (Bonn).
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