Das Koordinierungsgremium der Nationalen Akademie der Wissenschaften hat zwei neue Arbeitsgruppen eingerichtet: Prädiktive genetische Diagnostik als Instrument der Krankheitsprävention

22.10.2009 | 23

Die Wissenschaft kennt heute eine große Anzahl genetischer Varianten, die mit Krankheitsdispositionen
des Menschen verbunden sind. Für einen Teil dieser Varianten kommt eine gezielte
Prävention in Betracht. Die Möglichkeiten der genetischen Diagnostik verbessern sich stetig,
proportional steigt aber auch die Zahl fragwürdiger Screenings, die zum Teil über das Internet
angeboten werden. Hier fehlt den Bürgern oft eine Orientierung aus wissenschaftlicher Sicht. Ebenso
droht eine unkontrollierte Entwicklung dieser Screening-Angebote, wenn der Staat nicht die Rahmenbedingungen
für sie festlegt. Die Empfehlung wird Möglichkeiten und Grenzen der prädiktiven
genetischen Diagnostik darlegen. Dabei werden auch Screening-Möglichkeiten, die heute oder in
naher Zukunft einen medizinischen Nutzen haben können, klar definiert.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Propping, Universität Bonn, Institut für Humangenetik, Wilhelmstraße 31, 53111 Bonn,
Tel.: 0228 / 28722346, E-Mail: propping@uni-bonn.de
„Quantentechnologie“
Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Quantentechnologie sein. Für die meisten Menschen
ist diese Technologie bisher nur ein Schlagwort aus dem Bereich der Science Fiction. Es ist deshalb
erforderlich, den Sachzusammenhang darzustellen und auf dieser Basis Empfehlungen für die
Weiterentwicklung des Gebietes vorzustellen. Quantentechnologie macht sich das Phänomen der
Verschränkung von Quantenzuständen zunutze. Eine wichtige Anwendung ist zum Beispiel die
Quantenkommunikation oder die Benutzung von Quantenkorrelationen zur Verschlüsselung bei der
Informationsübertragung. Kommerzielle Verschlüsselungsmaschinen, die auf der Grundlage der
Quantenmechanik basieren, kann man heute schon erwerben. Eine weitere Entwicklung wäre der
Quantencomputer. Mit seiner Hilfe ließen sich mathematische Probleme wie die Faktorisierung von
Zahlen effektiv lösen. Die Empfehlung wird das Potential der Quantentechnologie aufzeigen. Dabei
müssen die Grundlagen, mögliche Auswirkungen (Datenschutz) und auch absehbares
Gefahrenpotential abgeschätzt werden. Darüber hinaus wird ihre Bedeutung für den Wirtschafts- und
Wissenschaftsstandort Deutschland benannt.
Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang P. Schleich, Universität Ulm, Institut für Quantenphysik, Albert-Einstein-Allee 11,
89069 Ulm, Tel.: 0731 / 5023080, E-Mail: Wolfgang.Schleich@uni-ulm.de

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