Besonders würdigte sie die konsistente Nutzung von technischen und konzeptionellen Standards sowie Bestrebungen, die nachhaltige Verfügbarkeit der Projektergebnisse und ihre Anschlussfähigkeit für künftige Forschung zu gewährleisten.
Der mit 2000 Euro dotierte erste Preis geht an das Projekt „The Manifesto Corpus “ von Pola Lehmann, Jirka Lewandowski, Theres Matthieß, Nicolas Merz, Sven Regel und Annika Werner am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Die Laudatorin Anne Baillot begründete die Vergabe des Preises durch die Jury folgendermaßen: „Das ‚Manifesto Corpus‘ bietet als digitales Archiv freien Zugang zu den Originalformulierungen von Zielen und Politikvorschlägen aus Wahlprogrammen. So gut zugänglich und vor allem quellentechnisch transparent ist der Zugriff auf internationale digitale Ressourcen in diesem Themenfeld an keiner anderen Stelle. Das macht das Alleinstellungsmerkmal des ‚Manifesto Corpus‘ aus.“
Den mit 1000 Euro dotierten zweiten Preis vergab die Jury an das Projektteam „Corpus Nummorum Thracorum “ unter Leitung von Ulrike Peter, Angela Berthold und Bernhard Weisser, das eine Kooperation zwischen dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist. Die technische Umsetzung wurde unter Mitarbeit von Elise Hanrahan und dem Telota-Team der BBAW realisiert. In der Laudatio hebt Gerd Graßhoff aus der Begründung der Jury hervor: „Provenienz, Objektattribute, Aufbewahrungsort, inhaltliche Erschließung, konsistente und systematische Attributbeschreibung sowie informative und leicht verständliche Informationsaufbereitung werden durch das ‚Corpus Nummorum Thracorum‘ vorbildlich umgesetzt.“
Die Jury bildeten in diesem Jahr Nicolas Apostolopoulos (Freie Universität Berlin, Leiter des Center für Digitale Systeme), Anne Baillot (Centre Marc Bloch, INRIA, Arbeitsgruppe DARIAH-EU), Marian Dörk (Fachhochschule Potsdam, Urban Complexity Lab, Informationsvisualisierung), Gerd Graßhoff (Humboldt-Universität zu Berlin, Sprecher des Exzellenzclusters Topoi), Helene Hahn (Projektleiterin bei Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.) und Ralf Stockmann (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Referatsleiter des Innovations-Managements).
Den Abendvortrag im Rahmen der Preisverleihung hielt der Sprachwissenschaftler Noah Bubenhofer (Universität Zürich, Visual Linguistics). Der Vortrag beleuchtete technologische und kulturelle Aspekte der digitalen Welt und die Folgen neuer Visualisierungspraktiken für die Methoden in den Digital Humanities sowie die Konstituierung wissenschaftlicher Tatsachen.
In seinem Grußwort dankte Martin Grötschel (Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften) den Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Bibliotheken, Archiven und Museen, die sich im if|DH|b engagieren. Das Engagement des Verbundes in den Bereichen Nachhaltigkeit von Forschungsdaten und Lehre stützt die digitale Agenda für die Geistes- und Kulturwissenschaften in Berlin, die Open Science und Open Access einschließt. Diese zu befördern ist ebenfalls ein besonderes Anliegen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Der if|DH|b bündelt und vernetzt seit 2013 die Vielzahl der ambitionierten Projekte, Institutionen, Initiativen und Aktivitäten im Raum Berlin und Brandenburg. Er schafft ein Forum für die Stärkung der gemeinsamen Interessen in Forschung, Lehre und nachhaltiger Datenbereitstellung quer über die etablierten Fach- und Organisationsgrenzen hinweg. In gemeinsamer Arbeit sollen die Leistungen und Kompetenzen auf dem Gebiet der Digital Humanities sichtbar gemacht und ausgebaut werden. Der Verbund wird an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften koordiniert.
Fotos der Preisverleihung finden Sie unter: www.ifdhberlin.de/dh-preis/impressionen
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