Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften wählt acht neue Mitglieder (Überblick)

27.06.2014 | BBAW/PM-11/2014

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat acht Mitglieder dazugewählt. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat acht Mitglieder dazugewählt. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

 

1. Richard Buxbaums Forschungsgebiet ist das Wirtschaftsrecht im weitesten Sinne. Ihn fasziniert das Spannungsverhältnis von Wirtschaft, Staat und Privatrecht. In zahlreichen Aufsätzen hat er die Detailkenntnis des Beraters mit dem umfassenden Blick des Wissenschaftlers hervorragend verbunden. Seit 1961 ist er Professor an der School of Law in Berkeley und dort bis heute als Jackson H. Ralston Professor of International Law in Lehre und Forschung tätig. 1990 gründete er das mit deutschen Mitteln geförderte UC Berkeley Center for German and European Studies und war dessen erster Direktor.

 

2. Matthias Drieß´ Forschungsaktivitäten reichen von der Koordinationschemie über die Synthese von anorganischen Funktionsmaterialien bis zur Katalyse. Ihm geht es darum, Brücken zwischen der Molekül- und Festkörperchemie (aus)zubauen. Seine hohe wissenschaftliche Reputation, seine interdisziplinäre Perspektive, sein Geschick als Vermittler zwischen verschiedenen naturwissenschaftlichen Fachkulturen prädestinieren ihn als Sprecher des von ihm initiierten Berlin-Potsdamer Exzellenzclusters „Unifying Concepts in Catalysis“. Seit Ende 2004 ist er Ordinarius für Metallorganische Chemie und Anorganische Materialien an der Technischen Universität Berlin.

 

3. Rainer Forst widmet seine Forschungen den Grundbegriffen der politischen Philosophie, wobei er systematische und historische Reflexionen ebenso verbindet wie die Philosophie und die Sozialwissenschaften. Er ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Johann Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt/Main und Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ sowie der Kolleg-Forschergruppe „Justitia Amplificata“. Ferner leitet er die Leibniz-Forschungsgruppe „Transnational Justice“.

 

4. Peter Hegemann befasst sich mit der Photobiologie von Mikroalgen. Er hat Methoden zur Analyse von Bewegungsreaktionen und photoelektrischen Prozessen entwickelt und damit die Signalprozesse untersucht, die den Augenfleck mit den Flagellen verbinden. Seit 2005 ist er Professor für Experimentelle Biophysik an der Humboldt-Universität zu ‚Berlin. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Exzellenzclusters „Unifying Concepts in Catalysis“ in Berlin und Potsdam.

 

5. Jens Krause beschäftigt sich als Verhaltensforscher mit der Frage, warum Tiere in Gruppen leben, zu welchen Leistungen sie dadurch fähig sind und wie diese Leistungen erreicht werden. Von unmittelbarer praktischer Bedeutung sind seine Arbeiten zur Dynamik von Menschenmengen, etwa bei der Evakuierung aus Gebäuden oder von öffentlichen Plätzen. Seine Ergebnisse stoßen auch in Industrie und Wirtschaft auf starkes Interesse. Seit 2009 hat er eine Professur für Fischökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin inne.

 

6. Carola Lentz‘ Forschungsinteressen gelten der Kolonialgeschichte Westafrikas, der Arbeitsmigration, Ethnizität und den Autochthonie-Diskursen, der Siedlungsgeschichte und dem Bodenrecht sowie Elite-Biographien und der Herausbildung von Mittelklassen. Sie arbeitet quer zur anglophon-frankophonen Sprachgrenze, führt Feldforschungen in Ghana und Burkina Faso durch. Sie ist Mitglied der Forschergruppe „Un/doing differences. Praktiken der Humandifferenzierung“ an der Universität Mainz. Seit 2002 ist sie Professorin für Ethnologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

 

7. Thomas Schildhauer ist Informatiker, Marketingexperte und Internet-Forscher. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Erforschung und Entwicklung von internetbasierten Geschäftsmodellen, zu denen er eine Vielzahl von anwendungsorientierten Forschungsprojekten initiiert und geführt hat. 2002 folgte er dem Ruf als Universitätsprofessor an den Lehrstuhl für Electronic Business, Schwerpunkt Marketing der Universität der Künste, Berlin, und ist seit 2007 zugleich Geschäftsführender Direktor am dortigen Berlin Career College im Zentralinstitut für Weiterbildung. Besondere Beachtung fand vor allem sein 2012 in erweiterter Auflage erschienenes „Social Media Handbuch“.

 

8. Uwe Schimank gehört zu den produktivsten Soziologen seiner Generation. Mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen ist es ihm gelungen, Theorie, Empirie und die analytische Bearbeitung praktischer Probleme miteinander kreativ zu verbinden. Seit 2009 hat er eine Professur an der Universität Bremen inne. Er genießt als Berater insbesondere auch im Bereich der Forschungspolitik hohe Wertschätzung – so gehört er seit 2010 dem Evaluationsausschuss des Wissenschaftsrats an.

 

Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 173 Ordentliche und 97 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 72 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und gesamten Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland.
 

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