Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) unter neuer Leitung

01.10.2015 | BBAW/PM-16/2015

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel hat heute das Amt des Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften angetreten. Der Mathematiker steht nun für fünf Jahr an der Spitze der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der größten außeruniversitären geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtung der Region Berlin-Brandenburg. Er folgt im Amt auf Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock, der es zehn Jahre lang innehatte.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel hat heute das Amt des Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften angetreten. Der Mathematiker steht nun für fünf Jahr an der Spitze der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der größten außeruniversitären geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtung der Region Berlin-Brandenburg. Er folgt im Amt auf Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock, der es zehn Jahre lang innehatte.

 

Als wichtige Ziele seiner bevorstehenden Amtszeit nannte Martin Grötschel unter anderem die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Offenheit. Die Digitalisierung der geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekte, mit der in der BBAW schon vor 15 Jahren begonnen wurde, soll verstärkt fortgesetzt werden. Die Akademie wird unter seiner Leitung auch intensiv die Open Access-Strategie des Landes Berlin unterstützen. „Den Zugang zu Wissensressourcen zu ermöglichen, halte ich für eine moralische Pflicht“, sagte Martin Grötschel bei seinem Amtsantritt.

 

Ebenfalls zum 1. Oktober übernimmt Frau Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich das Amt der Vizepräsidentin der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; Herr Prof. Dr. Christoph Markschies führt seine Tätigkeit als Vizepräsident eine weitere Amtszeit fort.

 

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel, geb. 1948, ist seit 1995 ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft, seit 13 Jahren Mitglied des Vorstandes und des Rates der BBAW. Er war konzeptionell an der Vorbereitung der 2011 in Kraft getretenen Akademiereform beteiligt, war u. a. Mitglied der Interdisziplinären Arbeitsgruppe „Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts“, hat die seit 2001 bestehende Initiative TELOTA zur Digitalisierung der Arbeits-, Forschungs- und Publikationsprozesse in der BBAW mit initiiert und ist Mitglied der Interdisziplinären Arbeitsgruppe „Zukunft des wissenschaftlichen Kommunikationssystems“. Im Bereich der internationalen Beziehungen der Akademie knüpfte er vertragliche Beziehungen zur Vietnamese Academy of Science and Technology und engagierte sich auch intensiv im Rahmen der öffentlichen Aktivitäten der Akademie. Martin Grötschel gilt als einer der international profiliertesten Vertreter der kombinatorischen Optimierung. Von 1991 bis zu seiner Pensionierung 2015 war er Inhaber des Lehrstuhls für Informationstechnik an der TU Berlin und Vizepräsident, seit 2012 Präsident des Zuse-Instituts Berlin, von 1989 bis 1996 war er Mitglied des Vorstandes der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und 1993-1994 ihr Präsident. Er war von 1999 bis 2014 Mitglied des Exekutivkomitees der Internationalen Mathematiker-Vereinigung, IMU, und von 2007 bis 2014 (als erster Deutscher) IMU-Generalsekretär. Von 2011 bis 2015 hatte er den Vorstandsvorsitz der Einstein Stiftung inne. Er war Mitbegründer und langjähriger Sprecher des DFG-Forschungszentrums MATHEON. Martin Grötschel erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Forschungstätigkeit, u.a. den Leibniz- und den Beckurts-Preis.

 

Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, geb. 1954, ist seit 2007 Ordentliches Mitglied der Biowissenschaftlich-medizinischen Klasse der Akademie. Sie leitete bis 2008 die Hochschulambulanzen und das Sozialpädiatrische Zentrum für chronisch kranke Kinder an der Charité, von 2003 bis 2008 das Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie der Medizinischen Fakultät und war von 2005 bis 2008 Ärztliche Leiterin des CharitéCentrums für Frauen, Kinder- und Jugendmedizin mit Perinatalmedizin und Humangenetik. Von 2008 bis 2015 war sie hauptamtliche Dekanin der Charité und ist seit 2015 Ärztliche Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie der Charité. Annette Grüters-Kieslich ist eine ausgewiesene translationale und klinische Forscherin. Neben breiter klinischer Erfahrung verfügt sie über fundiertes und detailliertes Wissen in den Bereichen Biochemie, molekulare Genetik sowie Entwicklungsbiologie und erzielte international beachtete Erfolge auf dem Gebiet der seltenen Krankheiten. Sie ist Vorstand der Eva-Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit seltenen Erkrankungen. Und wurde vielfach ausgezeichnet, ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Gremien, gehört den Editorial Boards internationaler Zeitschriften an und ist Beraterin für das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Mitglied verschiedene Bundesfachausschüsse und -institute.

 

Prof. Dr. Dres. h. c. Christoph Markschies, geb. 1962, ist seit 2000 Ordentliches Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse der Akademie, gehört als Sekretar der Geisteswissenschaftlichen Klasse zu den Mitgliedern des Vorstands und des Rats der Akademie und ist seit 2012 als Vizepräsident tätig. Er lehrt seit 2004 in Berlin, wo er von 2006 bis 2010 Präsident der Humboldt-Universität war. In den Jahren 1998/1999 war er Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und mehrfach Gast des Institute for Advanced Studies der Hebrew University Jerusalem. Er ist Mitglied vieler in- und ausländischer Akademien, diverser wissenschaftlicher Beiräte (u. a. der Fritz Thyssen-Stiftung, den er seit 2014 leitet). Er ist Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und neben vielen weiteren Ehrungen Träger des Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2001. gehört als Sekretar der Geisteswissenschaftlichen Klasse zu den Mitgliedern des Vorstands und des Rats der Akademie. Er war Projektleiter des Akademienvorhabens „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte“ (1999 – 2010), von 2005 – 2011 Sprecher der interdisziplinären Arbeitsgruppen „Welt als Bild“ und „Bildkulturen“ und ist seit 2011 Projektleiter des Akademienvorhabens „Alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike“. In den letzten Jahren hat er die Beziehungen zur israelischen Akademie weiter vertieft, war Sprecher des Jahresthemas 2013/14 „Zukunftsort: EUROPA“ und hat sich in vielen weiteren Unternehmungen der Akademie engagiert.
 

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Tel. 030/20370-657, E-Mail: lerch@bbaw.de, www.bbaw.de
 

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