Altertumswissenschaftler Philip van der Eijk wird neues Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

30.11.2012 | BBAW/34/2012

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Altertumswissenschaftler Philip van der Eijk als Ordentliches Mitglied in die Geisteswissenschaftliche Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

In ihrer heutigen Sitzung wählten die Ratsmitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den Altertumswissenschaftler Philip van der Eijk als Ordentliches Mitglied in die Geisteswissenschaftliche Klasse. Zum Mitglied kann berufen werden, wer sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet hat.

 

Philip van der Eijk ist Altertumswissenschaftler mit einer großen interdisziplinären Weite. Sein besonderes Interesse gilt der Schnittstelle zwischen Medizingeschichte und Philosophie, den sozialen und kulturellen Dimensionen der antiken Medizin und den rhetorischen Aspekten antiker fachwissenschaftlicher Texte. Mit seiner 2000/2001 erschienenen zweibändigen Edition, Übersetzung und Kommentierung des griechischen Mediziners Diokles von Karystos hat er für die Erforschung der Medizin- und Philosophiegeschichte Standards gesetzt. Eine gleiche methodische Strenge und Breite charakterisiert die im Rahmen der deutschen Aristoteles-Ausgabe erschienene Kommentierung der aristotelischen Schriften über Träume, die für die klassische philosophische Debatte über die Seelentheorie und die Traumforschung einen Meilenstein darstellt. Der Titel des 2005 in Cambridge erschienenen Bandes „Medicine and Philosophy in Classical Antiquity. Doctors and Philosophers on Nature, Soul, Health and Disease“ markiert die weiten Interessen van der Eijks. 2005/2006 erschien in zwei Bänden seine kommentierte Übersetzung von Philoponos’ Kommentar zur Schrift „De anima“ des Aristoteles.

 

Philip van der Eijk, Jg. 1962, geboren in Delft/Niederlande, hat klassische Altertumswissenschaften in Leiden studiert und wurde dort mit einer Arbeit über Aristoteles promoviert. Anschließend war er bis 1994 Stipendiat der Niederländischen Organisation für Wissenschaftliche Forschung, bevor er an die Universität Newcastle wechselte, wo er mit dem hochdotierten „Wellcome Trust University Award in the History of Medicine in the Classical World“ ausgezeichnet und 1998 zum Professor für Gräzistik ernannt wurde. Er gründete 2003 das Northern Centre for the History of Medicine und baute es zu einem weltweit bedeutenden Zentrum der Medizingeschichte aus. Seit 2010 forscht und lehrt er als Alexander-von-Humboldt-Professor für Klassische Altertumswissenschaften und Wissenschafts-geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitherausgeber zahlreicher namhafter wissenschaftlicher Reihen, gehört der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften an und ist Correspondant Étranger de l'Académie des Inscriptions et Belles Lettres, Institut de France. In der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist er durch die Mitgliedschaft in mehreren Betreuungskommissionen von Langzeitprojekten sowie im Zentrum Alte Welt bereits aktiv. Er gehört dem Berliner Exzellenzcluster „Topoi“ an.

 

Neben Philip van der Eijk wurden sieben weitere Mitglieder dazu gewählt: Martin Carrier, Hartmut Döhner, Weyma Lübbe, Michael Quante, Christian Rehtanz, Constance Scharff und Melanie Trede. Damit gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 168 Ordentliche und 89 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 68 Außerordentliche Mitglieder an. Die Akademie wählt ihre Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland.

 

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Fax: 030/20370-366, E-Mail: glerch@bbaw.de
 

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