Können Worte wirklich die Welt verändern? Der diesjährige Salon Sophie Charlotte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) ist dem Nachdenken über die Wirkung von Sprache und über Sprache als Instrument gewidmet. Während des Salons, der seit 2006 von der BBAW jährlich im Akademiegebäude am Berliner Gendarmenmarkt veranstaltet wird, sind interessierte Besucher eingeladen, die Ergebnisse renommierter Wissenschaftsprojekte der Akademie auf vielfältige Weise kennenzulernen. Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) beteiligt sich bereits zum zweiten Mal mit einem eigenen Programm an dem Salon. Gastgeberin ist Prof. Dr. Verena Lepper, AGYA Projektleiterin und Kuratorin am Ägyptischen Museum und Papyrussammlung Berlin.
Unter dem Titel „Sprachkunst & Kunstsprache“ veranstalten AGYA-Mitglieder und -Projektleiter einen öffentlichen Abend mit Vorträgen und Diskussionen in Berlin. Welche Rolle spielt Sprache bei der Entwicklung von Robotern? Welche Aufgaben können Social Robots heute und in Zukunft übernehmen? Diese und weitere Fragen diskutieren die AGYA-Mitglieder Prof. Dr. Oliver Korn (Informatiker, Offenburg), Dr. Christian Fron (Historiker, Heidelberg) und Prof. Dr. Dominik L. Michels (Informatiker und Mathematiker, Thuwal, Saudi-Arabien). Moderiert wird die Diskussion von AGYA-Mitglied Dr. Ahmed Hegazy (Mediziner, Berlin).
Als arabisch-deutsche Wissenschaftsakademie ist AGYA geradezu prädestiniert, sich mit dem Thema „Sprache“ aus arabischer und deutscher Perspektive auseinanderzusetzen: Abdul Razak Shaballout, syrischer Künstler, und Torsten Kolle, Kalligraph aus Braunschweig, wurden von AGYA eingeladen ihre Kalligraphien auszustellen. In einem Liveact zeigen sie "Schrift-Art", Bilder der arabischen und deutschen Sprache. AGYA-Mitglied Dr. Tamirace Fakhoury (Politikwissenschaftlerin, Byblos) erläutert ihre Forschungen zum Thema „Sprache und Identität in der arabischen Welt und Deutschland“. Prof. Dr. Verena Lepper, AGYA Projektleiterin und Kuratorin am Ägyptischen Museum Berlin, gibt in ihrem Vortrag „Erzählkunst aus transkultureller Perspektive“ einen Einblick in die Gemeinsamkeiten und fruchtbaren Austauschprozesse zwischen der arabischen Welt und Deutschland bzw. Europa. Hier wird das AGYA-Ausstellungsprojekt „Arab and German Tales: Transcending Cultures” vorgestellt. In der Ausstellung wird z.B. eine Goethe-Handschrift gezeigt, die belegt, dass Goethe Arabisch schreiben konnte.
Die Wandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit von Erzählkunst diskutiert AGYA-Mitglied und Philosophin Dr. Beate Ulrike La Sala gemeinsam mit der palästinensisch-jordanischen Märchenerzählerin Sally Shalabi (Shalabieh al-Hakawatieh, Amman). Dabei steht die Frage im Vordergrund des Gesprächs, wie moderne Medien in Einklang zu traditioneller Erzählkunst stehen und als komplementäres Element genutzt werden können. Sally Shalabi bietet eine Storytelling Performance in englischer und arabischer Sprache dar und macht Erzählkunst damit erlebbar. Die Besucher des Salon Sophie Charlotte sind aufgerufen, über die Auswahl der dargebotenen Erzählung abzustimmen. Zur Auswahl für die „Wunschgeschichten zur Guten Nacht“ stehen „The handless maiden“, "The horse's head" and "The fisherman and the jinn". Die Geschichte mit den meisten Stimmen wird von Sally Shalabi stimmungsvoll vorgetragen.
Samstag, 20. Januar 2018
Salon Sophie Charlotte: “Sprachkunst & Kunstsprache"
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Raum 113/114, 1 OG
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Gastgeberin: Prof. Dr. Verena Lepper (Projektleiterin der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities, AGYA)
18:30 Uhr Erzählkunst aus transkultureller Perspektive
Prof. Dr. Verena Lepper (Ägyptologin, Berlin, AGYA-Projektleiterin)
19:00 Uhr Abu Fool and the Ghul: eine jordanische Narrengeschichte
Storytelling Performance der palästinensisch-jordanischen Märchenerzählerin Sally Shalabi (Shalabieh al-Hakawatieh, Amman) in englischer Sprache untermalt mit arabischen Zwischentönen
19:30 Uhr Sprache und künstliche Intelligenz: zur Interaktion von Mensch und Maschine
Podiumsdiskussion in englischer Sprache mit Prof. Dr. Oliver Korn (Informatiker, Offenburg, AGYA-Mitglied), Dr. Christian Fron (Historiker, Heidelberg, AGYA Mitglied), Prof. Dr. Dominik L. Michels (Informatiker und Mathematiker, Thuwal, AGYA Mitglied)
Moderation: Dr. Ahmed Hegazy (Mediziner, Berlin, AGYA-Mitglied)
20:30 Uhr Schrift-Art: Bilder der arabischen und deutschen Sprache
Kalligraphie-Ausstellung und Liveacts von Torsten Kolle (Künstler, Braunschweig) und Abdul Razak Shaballout (syrischer Künstler, Berlin)
21:00 Uhr Sprache und Identität in der arabischen Welt und Deutschland
Vortrag in englischer Sprache von Dr. Tamirace Fakhoury (Politikwissenschaftlerin, Byblos, AGYA-Mitglied)
21:30 Uhr „Timeless Tales“: Erzählkunst im Zeitalter der Digitalisierung
Gespräch mit der palästinensisch-jordanischen Märchenerzählerin Sally Shalabi (Shalabieh al-Hakawatieh, Amman) in englischer Sprache
Moderation: Dr. Beate Ulrike La Sala (Philosophin, Berlin, AGYA-Mitglied)
22:00 Uhr Wunschgeschichten zur Guten Nacht
Storytelling Performance der palästinensisch-jordanischen Märchenerzählerin Sally Shalabi (Shalabieh al-Hakawatieh, Amman) in englischer Sprache untermalt mit arabischen Zwischentönen
Der Eintritt ist zum Salon Sophie Charlotte ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)
Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und an der Academy of Scientific Research & Technology (ASRT) in Ägypten wurde 2013 als erste bilaterale junge Akademie weltweit gegründet. Sie bietet derzeit über 50 Mitgliedern – paritätisch deutsche und arabische Wissenschaftler – die einmalige Möglichkeit, interdisziplinäre Forschungsprojekte im Rahmen der arabisch-deutschen Wissenschaftszusammenarbeit zu entwickeln und zu implementieren. Die Mitglieder sind exzellente Wissenschaftler (3-10 Jahre nach der Promotion) aus den verschiedensten akademischen Disziplinen. AGYA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2016 bis 2020 mit vier Millionen Euro gefördert.
Pressemitteilung als PDF (PDF, 267KB)
Weitere Information: www.agya.info
Twitter @AGYA_events
Facebook: www.facebook.com/agya.info
Kontakt:
Prof. Dr. Verena Lepper (AGYA Principal Investigator)
Dr. Sabine Dorpmüller (German Managing Director)
Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)
an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Jägerstr. 22-23
10117 Berlin
E-Mail: agya@bbaw.de
Tel.: +49 030 20370281