An die Wissenschaft wird zunehmend die Anforderung gestellt, politik- und handlungsrelevantes Wissen bereitzustellen. Gleichzeitig wird in der Öffentlichkeit ein Rückgang an Vertrauen in die Wissenschaft beklagt und die Forderung nach risikosensibler sowie problem- und nutzenorientierter Forschung erhoben. Die Förderinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung "Wissen für Entscheidungsprozesse" hatte zum Ziel, durch die Unterstützung entsprechender Forschungsvorhaben, die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft aufzuzeigen.
Hierzu sollte nicht nur die (sozial-)wissenschaftliche Beratungskompetenz für forschungspolitische Entscheidungen gestärkt, sondern es sollten auch Strategien zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft sowie Instrumente und Kriterien zur Qualitätssicherung wissenschaftlicher Expertise erarbeitet werden. Des Weiteren sollten bereits existierende internationale Modelle der Forschungssteuerung (governance of science) untersucht und für die nationale Wissenschaftspolitik nutzbar gemacht werden. Weitere Ziele waren die Anregung eines Diskurses innerhalb der Wissenschaft über Voraussetzungen und Formen der Wissensproduktion sowie die Verbesserung der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.