Ende 2002 hat die Akademie einer Anregung der Mitglieder Walter Burkert, Hans Joas (Federführung), Christoph Markschies und Dieter Simon folgend, die transdisziplinäre Initiative Der Tod eingerichtet. Das Vorhaben ist eine Kooperation zwischen der Akademie, der Akademie der Künste (Berlin) und dem Institut für die Wissenschaft vom Menschen (IWM, Wien). Vor dem Hintergrund erkennbarer biomedizinischer Fortschritte, einer deutlichen Faszination durch Jugendlichkeitsmerkmale oder auch der laufenden Diskussionen um Sterbehilfe, bzw. Patientenverfügung stellt sich das Projekt die Frage, welche Einstellungen zum Tod vorhanden sind, welche Bedeutung er im Leben der einzelnen hat, wie ihn die Gesellschaft im Unterschied zu früheren Epochen heute versteht, beschreibt, verarbeitet, organisiert und institutionalisiert. Diese Themenbereiche sollen im Rahmen von vier durch die Fritz Thyssen Stiftung geförderte Workshops bearbeitet werden.
2004 wurden unter Federführung des IWM zwei Workshops veranstaltet, in denen Vertreter einer Vielzahl von Disziplinen (Philosophie, Theologie, Kulturwissenschaften, Kunst, Biologie, Medizin, Anthropologie, Soziologie, Rechtswissenschaft usw.) sich mit den Themenfeldern „Tod und Kultur“ (4. und 5. Juni 2004) sowie „Tod – Religion – Ritual“ (10. und 11. Dezember 2004) befaßt haben. Im kommenden Jahr werden die Teilnehmer zweier weiterer Veranstaltungen sich mit den politischen Debatten und rechtlichen Regelungen bzw. mit Repräsentationen des Todes auseinandersetzen. Im Jahr 2005 werden die Kooperationspartner außerdem ein Forschungsstipendium vergeben.
Die Erträge der vier Veranstaltungen werden in einem gemeinsamen Band publiziert.
Diese Initiative thematisch ergänzend hat die Akademie den Tag der Geisteswissenschaften des Jahres 2004 unter das Thema „Die Natur- und Gesellschaftsgeschichte des Todes“ gestellt.