Die früheste Entwicklungsphase des christlichen Mönchtums lag im spätantiken Ägypten, gefolgt vom syro-palästininschen Raum. Zahlreiche erbauliche Texte des 4. bis 7. Jahrhunderts berichten, wie Männer (und wenige Frauen) sich aus dem Leben in Städten mit seinen zahlreichen Aufgaben und Verpflichtungen zurückziehen, um in der Einsamkeit der Wüste ein asketisches Leben der Kontemplation und des Gebets zu führen.
Dem christlichen Ideal der Askese steht das Ideal der karitativen Nächstenliebe gegenüber. Nachbarschaftshilfe, Unterstützung der Armen und Kranken, Ernährung der Bedürftigen – all diese Tätigkeiten waren in städtischen Siedlungen notwendig und wurden von frommen Männern und Frauen geleistet.
Dieses Spannungsfeld zwischen dem Ideal der Askese und dem Ideal der Wohltätigkeit, das letztendlich auch die Spannung zwischen dem Leben in der Wüste und dem Leben in der Stadt widerspiegelt, wird im Vortrag kritisch unter die Lupe genommen. Anhand verschiedener Beispiele wird aufgezeigt, wie die zeitgenössischen Texte, die im Umkreis des Mönchtums entstanden sind, diese Problematik wahrnehmen und anzusprechen suchen.
Um Anmeldung bis zum 24.2. wird gebeten unter folgendem Link
Zwischen Mönchen und Laien: Heiligkeitskonkurrenz und christliche Wohltätigkeit in der Spätantike
Claudia Rapp
Universität Wien