Über Jahrhunderte hinweg war Sarajevo eine multikulturelle Stadt. Durch das Attentat von 1914 und die Belagerung der Stadt 1992 bis 94 ist ihre Multikulturalität in der internationalen Erinnerungskultur in ein zweifelhaftes Licht geraten. Wie gestalten sich die Beziehungen zwischen den vier in Sarajevo beheimateten Religionsgemeinschaften in der osmanischen Periode der Stadtgeschichte zwischen 1462 und 1878? Waren sie konftliktfrei? War Sarajevo ein Modell für Toleranz und Offenheit, als das es oft beschworen wird? Oder handelt es sich um eine Mystifikation? Und wenn Sarajevo ein Ort des friedfertigen Zusammenlebens war, wann und warum ist dieses Modell zerbrochen? In seinem Vortrag versucht der Historiker und Südosteuropa-Experte Holm Sundhaussen eine Antwort auf diese Fragen zu finden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellen junge Stadtplaner der HafenCity Universität Hamburg ihre Forschungsergebnisse über die Planungskultur und gesellschaftspolitische Gegebenheiten in Sarajevo vor, die sie während einer Exkursion nach Bosnien und Herzegowina im Sommer 2013 erhoben haben. Sie präsentieren einen Kurzfilm, der Impressionen des 'Sarajevo von heute' einfängt und gleichzeitig den Blick auf ein mögliches 'Sarajevo von morgen' wirft.
Begrüßung
Etienne François
Freie Universität Berlin
Akademiemitglied
Das osmanische Sarajevo:
Multikulturalität zwischen Toleranz und Unduldsamkeit
Holm Sundhaussen
Freie Universität Berlin
Sarajevo today - Sarajevo tomorrow
Eine Projektpräsentation von
Jörg Knieling, Aleksandra Djurasovic und Studierenden
HafenCity Universität Hamburg
Moderation: Clemens Günther
Kollegiat des Studienkollegs zu Berlin 2013/14