
Die Tagung aus Anlass des 175. Todestages Wilhelm von Humboldts nimmt das Gesamtwerk dieses Gelehrten in den Blick. Unter den Stichworten "Universalität und Individualität" wird ein Gegensatz beleuchtet, der Humboldts Denken auf den unterschiedlichen Feldern seines Wirkens bestimmt, gleich ob er die Sprachen, den Charakter Goethes und Schillers oder Fragen der Bildung und der Politik untersucht. Zugleich stellt Humboldt die Frage nach dem Ort des Menschen in der Welt, indem er "die höchste und proportionierlichste Bildung der Kräfte zu einem Ganzen" als den "den wahren Zweck des Menschen" bestimmt und sich dabei sowohl auf das Individuum als auch auf die Menschheit bezieht. Die Spannung von Individualität und Universalität weist über Humboldt hinaus auf sich verschärfende Polaritäten aktueller Kultur und Politik.